Bericht: Behörden decken russische Einflussoperation auf

Bei einer groß angelegten Einflussoperation Russlands vor der Europawahl sollen Hunderttausende Euro an moskaufreundliche Politiker in mehreren EU-Staaten geflossen sein.

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Kreml (Archiv)
Kreml (Archiv) | Foto: via dts Nachrichtenagentur

Prag. Bei einer groß angelegten Einflussoperation Russlands vor der Europawahl sollen Hunderttausende Euro an moskaufreundliche Politiker in mehreren EU-Staaten geflossen sein. Das Geld soll entweder bei persönlichen Treffen in Prag bar übergeben oder per Kryptowährung transferiert worden sein, wie der "Spiegel" berichtet.


Die tschechische Regierung hatte am Mittwoch öffentlich gemacht, ein "von Russland finanziertes Einflussnetzwerk" aufgedeckt zu haben. Sie setzte das in Prag ansässige Internetportal "Voice of Europe" sowie zwei Geschäftsleute aus dem Umfeld des russischen Präsidenten, die hinter dem Medium stehen sollen, auf seine Sanktionsliste. Die tschechische Regierung wirft dem Netzwerk vor, nicht nur prorussische Propaganda verbreitet zu haben, sondern auch der "verdeckten finanziellen Unterstützung ausgewählter Personen unter den Kandidaten für die Wahlen zum Europäischen Parlament" gedient zu haben.

An den Ermittlungen soll laut "Spiegel" ein halbes Dutzend europäischer Nachrichtendienste beteiligt gewesen sein. Laut der tschechischen Tageszeitung "Denik" sollen Politiker aus sechs europäischen Ländern von dem russischen Netzwerk bezahlt worden sein, unter anderem in Deutschland, Frankreich, Polen und den Niederlanden. Ausdrücklich wird auch die AfD genannt, allerdings keine Namen einzelner Politiker.

Auf der Plattform "Voice of Europe" sind unter anderem Interviews mit dem AfD-Spitzenkandidaten für die Europawahl, Maximilian Krah, sowie dem auf Listenplatz zwei stehenden AfD-Politiker Petr Bystron zu finden. Krah teilte dem "Spiegel" mit, er habe "Voice of Europe" zwei Interviews gegeben, eines davon in Prag. "Geld habe ich dafür selbstverständlich keines bekommen, weder für mich, noch für die Partei." Bystron reagierte auf Anfragen des Nachrichtenmagazins zunächst nicht, ebenso wie das nun sanktionierte Portal.


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