50 Jahre Bürgerschaft Riddagshausen: Eine neue Ära beginnt


Henning Borek, Vorsitzender der Bürgerschaft Riddagshausen, und Rangerin Anke Kätzel, Vorstandsmitglied des Fördervereins Naturschutz Riddagshausen, vor dem Haus Entenfang. Fotos: Bürgerschaft
Henning Borek, Vorsitzender der Bürgerschaft Riddagshausen, und Rangerin Anke Kätzel, Vorstandsmitglied des Fördervereins Naturschutz Riddagshausen, vor dem Haus Entenfang. Fotos: Bürgerschaft

Braunschweig. Die Bürgerschaft Riddagshausen mit Freundeskreis e.V. hat den Ort in den vergangenen Jahrzehnten entscheidend und nachhaltig geprägt. Dank ehrenamtlichen Engagements gelang vor allem eine erhebliche und nachhaltige Aufwertung des Ortsbildes und die Realisierung bedeutender Naturprojekte mit Strahlkraft über die Stadtgrenzen hinaus. Das teilt die Bürgerschaft Riddagshausen mit.


Mit Klosterkirche und Naturschutzgebiet zusammen zählt Riddagshausen zu den beliebtesten Naherholungsgebieten im Braunschweiger Land. Am 28. November feiert die Bürgerschaft im Landgasthof „Grüner Jäger“ mit einem Festakt ihr 50-jähriges Bestehen.

Fusion mit dem Förderverein


Neben dem Erinnern steht das Jubiläum vor allem aber auch im Zeichen des Aufbruchs in eine neue Ära, denn die Bürgerschaft wird mit dem 2010 gegründeten Förderverein Naturschutzgebiet Riddagshausen fusionieren. Der neue Verein wird im Frühjahr 2019 auf der Mitgliederversammlung auch einen neuen Namen erhalten. „Wir blicken stolz zurück, auf die Arbeit, die mein Vater, Richard Borek, 1968 mit großem Einsatz und großem Erfolg begann. Aber wir wollen und müssen auch veränderten Rahmenbedingungen und Konstellationen Rechnung tragen. Die beiden Vereine haben ähnliche Ziele, da macht es keinen Sinn Doppelstrukturen aufrecht zu erhalten. Wir wollen mit vereinten Kräften ein neues Kapitel für Riddagshausen aufschlagen“, erläutert Henning Borek, Vorsitzender der Bürgerschaft.


Beide Vereine haben die Fusion bereits beschlossen. Der Zusammenschluss ist auch sinkenden Mitgliedszahlen der Bürgerschaft geschuldet. In den Hochzeiten waren es mehr als 1.000 Mitglieder, die sich für Riddagshausen engagieren wollten. Heute sind es noch 80. Der Förderverein Naturschutzgebiet Riddagshausen bringt nun weitere 40 mit ein. Gemeinsam sollen noch stärker als bisher Naturprojekte in Angriff genommen werden.

Naturschutz und Naherholung im Einklang


„Wir wollen Naturschutz und Naherholung in Einklang bringen“, sagt Rangerin Anke Kätzel, die zugleich Vorstandsmitglied im Förderverein Naturschutzgebiet Riddagshausen ist. In Kooperation der beiden Vereine gelang mit der Sanierung des Hauses Entenfang bereits ein Leuchtturmprojekt. Als Naturerlebniszentrum Riddagshausen ist das 1720 errichtete Gebäude das Zentrum, wenn es um die Vermittlung von Wissen über Pflanzen und Tiere geht. Insbesondere für Schulklassen bieten sich herausragende Möglichkeiten, die Natur begreifen zu lernen.

Auf der Vermittlung von Wissen wird künftig der Fokus des Vereins liegen, auch weil die Zuständigkeit für die Bauunterhaltung des Klosterguts mittlerweile bei der Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz in besten Händen liegt. „Mit der Stiftung gibt es einen sehr konstruktiven und positiven Austausch. Wir ziehen an einem Strang, wenn es um die Weiterentwicklung Riddagshausens geht. Den gewonnenen Freiraum wollen wir für naturnahe Themen nutzen. Die seit einem halben Jahrhundert dauernde Arbeit an der baulichen Umgestaltung Riddagshausens betrachten wir als abgeschlossen“, verdeutlicht Henning Borek.



Das erste Projekt der Bürgerschaft wurde 1968 mit der Sanierung der Klosterkirche, die sich zu diesem Zeitpunkt in erbärmlichen Zustand befand, in Angriff genommen. Dafür gründete Richard Borek, Vater von Henning Borek, den Verein. Die Mitglieder sorgten für die finanzielle Grundlage. Es wurden Drittmittel von der Landeskirche, der Stadt und der Denkmalpflege eingeworben. Gerade rechtzeitig zum 700-jährigen Bestehen der Zisterzienserkirche wurden die Arbeiten 1975 abgeschlossen. Seither ist die Klosterkirche ein Schmuckstück.

Weitere Projekte wie die historischer Straßenpflasterung, der Aufbau von fünf Fachwerkhäusern aus dem Braunschweiger Land und der aus Remmlingen stammenden Bockwindmühle „Victoria Luise“ auf der Lünischhöhe, die Einrichtung des Zisterziensermuseums sowie die Pflege des Arboretums folgten. Der seit 1985 alle zwei Jahre stattfindende Dorfmarkt zählt mit vielen tausend Besuchern darüber hinaus zu den herausragenden, touristischen Ereignissen in Braunschweig. Daran wird sich auch in Zukunft nichts ändern.


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