Abend der Region des ZGB: Energieagentur steht kurz vor Gründung




Braunschweig. „Das Jahr 2014 war, ist und wird in den nächsten Wochen bis zum Jahresende ein gutes Jahr für den Zweckverband Großraum Braunschweig.“ Das sagte Detlef Tanke, der Vorsitzende der Verbandsversammlung des ZGB, zur Begrüßung beim Abend der Region. Der ZGB hatte dazu ins Artmax, in die Heimat der Verwaltung, eingeladen. Sichtbarstes Ereignis sei vor wenigen Wochen die feierliche Übergabe des ersten eigenen Zuges des ZGB auf der Innotrans in Berlin gewesen, betonte Tanke.



Auf der Pole Position der weltgrößten Messe für Bahntechnik stand „ENNO“, der neue Elektrozug und sorgte für Gesprächsstoff in der Fachwelt. Ab Dezember 2015 kommen auch die Bürgerinnen und Bürger der Region in den Genuss dieses innovativen, modernen Zuges mit dem innovativen Design. Denn dann verbindet ENNO die Oberzentren Wolfsburg - Hannover und Wolfsburg – Braunschweig - Hildesheim. In diesem Dezember geht bereits der erste Teil des Regionalbahnkonzeptes an den Start. Zum Fahrplanwechsel am 14. Dezember übernimmt das privatwirtschaftliche Unternehmen erixx aus Uelzen den Betrieb der Nord-Süd-Strecken zwischen Uelzen und Braunschweig, von Braunschweig nach Goslar beziehungsweise Bad Harzburg und vom Harz über den derzeit modernisierten Bahnhof Salzgitter Ringelheim bis nach Hannover.

Hier wird ebenfalls mit komplett neuen Zügen gefahren, die aus dem Pool der LNVG (Landesnahverkehrs-Gesellschaft) vermietet werden. Das zweite Dieselnetz mit den Strecken von Braunschweig – Wolfenbüttel – Schöppenstedt, Braunschweig – Salzgitter-Lebenstedt und von Braunschweig über Salzgitter-Bad und Seesen bis nach Göttingen und in den Südharz wird ab Dezember dieses Jahres weiterhin von der DB Regio AG betrieben. Verbandsdirektor Hennig Brandes sprach von einem bedeutenden Entwicklungssprung für den Nahverkehr der Region und stellte den rund 120 Gästen die Verbesserungen der künftigen Fahrpläne, die neuen Fahrzeuge und die jetzt startenden Bau- und Modernisierungsarbeiten an Stationen und Strecken dar. „Wir investieren mit Hilfe des Landes viel Geld in unseren Nahverkehr und erwarten in den kommenden Jahren eine weitere deutliche Steigerung der Fahrgastzahlen“, so Brandes.

Darüber hinaus lässt der ZGB einen Gutachter Vorschläge entwickeln, wie die kommunale Zusammenarbeit im Großraum Braunschweig verbessert werden kann. Professor Jörg Bogumil von der Universität Bochum soll dazu Vorschläge erarbeiten, welche Aufgaben der ZGB zusätzlich übernehmen könnte. „Dies soll ein Angebot an die drei Städte und fünf Landkreise des Großraums sein und deshalb binden wir unsere Verbandsglieder in die Arbeit des Gutachters ein und wollen deren Vorstellungen berücksichtigen“, versichert Tanke. Eine Kooperation mit der Allianz für die Region will der Verband zur Gründung einer „Regionalen Energieagentur“ eingehen. Zur Gründung eines Trägervereins unterzeichneten Detlef Tanke für den ZGB und Thomas Krause als Prokurist der Allianz für die Region eine Vereinbarung der künftigen gemeinsamen Arbeit auf diesem Gebiet. Regionale Kooperationen gibt es auch im Bereich Masterplan Demographie – hier besteht eine enge Abstimmung zwischen dem ZGB und den Kommunen im Verbandsgebiet.

Der fertige Masterplan soll Eingang in die Regionale Handlungstrategie des Landesbeauftragten Matthias Wunderling-Weilbier finden, d.h. aus ihm sollen gemeinsame Handlungsansätze und Förderprojekte entwickelt werden, um auf die Alterung und, vor allem in ländlichen Bereichen, schrumpfende Bevölkerung zu reagieren. Ein weiteres Schwerpunktthema ist der Radverkehr, den der ZGB gemeinsam mit den Kommunen und der Allianz für die Region vorantreiben will. „Das Fahrrad ist ein umweltfreundliches Verkehrsmittel, das nach den Mobilitätsuntersuchungen des ZGB noch viel Potenzial hat“, sagte Brandes. Die Menschen nutzten es mehr und mehr und bauen sich sowohl zum Arbeitsplatz als auch zu Freizeitzielen eine Reisekette auf, die sich nicht nur auf den ÖPNV beschränkt. Auch für den Radtourismus biete die Region viele interessante Ziele. Weit über den Tellerrand des Verbandsgebietes ließ Gastredner Jörn Janecke die Gäste schauen. In seinem reich bebilderten Vortrag veranschaulichte er wie modernster Nahverkehr heute aussehen kann. Am Beispiel der Entwicklung der Verkehrsinfrastruktur im Mittleren Osten, in der Stadt Riad, in Saudi-Arabien, präsentierte der Verkehrsexperte aus Berlin, was sich in einem „Ölstaat“ in einer stark wachsenden Metropole im ÖPNV heute umsetzen lässt.


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