Anna-Amalia-Platz: Alte Schlossteile bleiben wohl in Querum

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Am äußeren Erscheinungsbild des Herzogin-Anna-Amalia-Platzes wird sich wohl vorerst nichts ändern. Foto: Alexander Dontscheff
Am äußeren Erscheinungsbild des Herzogin-Anna-Amalia-Platzes wird sich wohl vorerst nichts ändern. Foto: Alexander Dontscheff | Foto: Dontscheff

Braunschweig. Geht es nach der CDU-Ratsfraktion, soll der Herzogin-Anna-Amalia-Platz neu gestaltet und mit alten, nicht verbauten Teilen des Braunschweiger Schlosses aufgehübscht werden. Im Planungs- und Umweltausschuss am heutigen Mittwoch fand dieser Antrag allerdings keine Mehrheit.


"Immer noch gibt es zahlreiche Einzelstücke der Originalfassade des Braunschweiger Residenzschlosses, welche nicht beim Wiederaufbau verwendet werden konnten. Diese ungenutzt liegen zu lassen ist zu schade, sind sie doch Zeitzeugen der Geschichte und ermöglichen den Braunschweigerinnen und Braunschweigern eine Identifikation mit Ihrer Stadt", heißt es im CDU-Antrag. Im Zuge der Aufstellung der noch vorhandenen Steine solle eine städtebauliche Aufwertung des Herzogin-Anna-Amalia-Platzes erfolgen. Vielfach sei in der Vergangenheit darüber gesprochen worden, dass im Bereich um das wiederaufgebaute Residenzschloss zusätzliche Grüninseln für eine höhere Aufenthaltsqualität errichtet werden sollten. Hier könnte dieser Bereich durch das Anpflanzen zusätzlicher Bäume und dem Anlegen grüner Begegnungsinseln also deutlich städtebaulich aufgewertet werden.

Hohe Aufenthaltsqualität des Platzes


Dem widersprach Klaus Hornung vom Referat Stadtbild und Denkmalpflege. Am Anna-Amalia-Platz gebe es keine Defizite. "Es gibt auf dem Platz zwei besonders gestaltete Aufenthaltsbereiche, zum einen eine an das fernöstliche Symbol Yin und Yang angelehnte Wasser- beziehungsweise Pflanzfläche mit vorgelagerten Sitzmöglichkeiten sowie eine mit Grünpflanzen- und Baumelementen umgebene Spielfläche für Kinder. Auch hier sind Sitzmöglichkeiten gegeben. Zusätzliche Baumstandorte und hochwertige Leuchten kennzeichnen die Platzfläche, die auch ein wichtiger Bewegungsraum (östlicher Eingang ECE, Schulandienung Edith-Stein-Schule, Lieferfläche Kleines Haus) und ein vielfältiger Veranstaltungsort (unter anderem Marktplatzfläche) darstellt", so Hornung. Aus Sicht der Verwaltung weise der Herzogin-Anna-Amalia-Platz im Bestand eine hochwertige Freiraum- und eine hohe Aufenthaltsqualität auf. Zusätzliche Bäume und weitere grüne Bewegungsinseln seien unangebracht, da diese eine notwendige Bewegungsfreiheit und Flexibilität auf dem Platz einschränken würden.

Kein zusätzlicher Mehrwert


Zudem sei man der Ansicht, dass durch die Schlossfassade und die darin verbauten alten Schlosssteine diese in der Innenstadt ausreichend öffentlich präsent und von herausragender Stadtbildbedeutung seien. Eine Präsentation weiterer Reststeine losgelöst von der Fassade auf dem Herzogin-Anna-Amalia-Platz würde keinen zusätzlichen Mehrwert, sondern eventuell sogar eine Irritation bedeuten, so Hornung. Die Betrachter würden sich fragen, warum diese nicht auch verbaut worden sind.

Präsentation in Querum


Die Verwaltung hat dagegen die Absicht, die 30 gut erhaltenen Steine in Querum oberirdisch über den zur Vergrabung vorgesehenen Reststeinen zu lagern. Die Steine wären dort als landschaftsgärtnerisches Element auf einer städtischen Grünfläche öffentlich präsent. Die oberirdisch gelagerten Reststeine würden die unterirdische Lagerstätte in Querum kennzeichnen. Eine entsprechende Anordnung, Präsentation und Kennzeichnung der Steine dort wäre sinnvoll und angemessen.

Letztlich stimmten nur die CDU und Die Linke für den Antrag. Er wird aber auch noch im Kulturausschuss und im Stadtrat behandelt.


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