Annette Schütze: Stadtbüchereien dürfen Sparmaßnahmen nicht zum Opfer fallen

Das Medium Buch sei längst noch nicht tot. Die Einsparungen in diesem Bereich wären nur ein "Tropfen auf den heißen Stein".

Symbolbild.
Symbolbild. | Foto: Sina Rühland

Braunschweig. Die von der Stadt Braunschweig beauftragte Kommunale Gemeinschaftsstelle für Verwaltungsmanagement (KGSt) prüft zurzeit die Ausgaben der einzelnen Dezernate. Im Kulturbereich finden sich auf dieser Liste auch die Büchereien der Stadtteile. Annette Schütze, Landtagsabgeordnete für Braunschweig-Süd und Mitglied im Ausschuss für Kultur und Wissenschaft im Braunschweiger Rat, lehnt eine Schließung der Büchereien aus Kostengründen grundsätzlich ab. Dies teilt das Büro von Annette Schütze in einer Pressemitteilung mit.


„Die Büchereien in den Stadtteilen sind ein wichtiger Bestandteil des kulturellen Bildungsangebotes vor Ort. Sie garantieren den Zugang zu Büchern für jene, denen durch geringe Mobilität der Zugang zu zentralen Einrichtungen verwehrt bleibt. Zugleich sind sie Treffpunkt und Ort des Austauschs. Eine Schließung oder auch nur Ausdünnung des bestehenden Büchereinetzwerkes ist der falsche Weg. Bildung ist unser wichtigstes Kapital und Bücher sind – selbst in unseren digitalen Zeiten – ein bedeutendes Bildungsangebot“, betont Schütze.

In Braunschweig gebe es 17 Ortsbüchereien, die sich über die gesamte Stadt verteilen. Zudem betreibe die Stadtbibliothek Zweigstellen in den Stadtteilen Heidberg und Weststadt. Die meisten von ihnen würden an einem bis maximal drei Tagen in der Woche ihre Türen für Lesebegeisterte jeden Alters öffenen. „Auch aus finanzpolitischer Sicht würde hier an der falschen Stelle gespart. Die Kosten für den Erhalt aller Ortsbüchereien belaufen sich auf insgesamt rund 160.000 Euro jährlich. Betreut werden sie durch das großzügige Engagement Ehrenamtlicher. Für die Zweigstellen der Stadtbibliothek werden im Jahr 58.144 Euro aufgewendet. Bei einem Gesamthaushalt der Stadt von 900 Millionen Euro wären die Einsparungen durch die Auflösung der Büchereien nicht mehr, als „ein Tropfen auf dem heißen Stein“. Der immaterielle Schaden ließe sich jedoch kaum beziffern“, gibt Schütze zu bedenken.

Die Bedeutung des Mediums Buch wäre zuletzt 2019 in der Stavanger Erklärung festgehalten worden. 130 Leseforscher aus ganz Europa hätten darin betont, dass das Lesen längerer Texte auf Papier wichtige kognitive Leistungen wie Gedächtnis, Konzentration und Wortschatz in erheblich höherem Maße fördere als dies durch digitale Texte möglich sei.


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