BIBS: Auf eine Konzerthalle kann verzichtet werden

Die BIBS äußerte sich zum geplanten Leuchtturm der Stadtverwaltung: Eine Musikschule sei sinnvoll, eine neue Konzerthalle allerdings zu teuer.

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Die BIBS-Ratsfraktion hält die Pläne der Stadt für nicht sinnvoll.
Die BIBS-Ratsfraktion hält die Pläne der Stadt für nicht sinnvoll. | Foto: regionalHeute.de; Plan: über Stadt Braunschweig

Braunschweig. Als großen Leuchtturm für die Musik stellte Oberbürgermeister Dr. Thorsten Kornblum zusammen mit seiner Verwaltung Mitte Februar einen umfangreichen Umgestaltungsplan für das Bahnhofsquartier am Viewegs Garten vor. Eine Kombination von Konzerthaus und Musikschul-Neubau soll entstehen. Darüber sollte es noch im März einen Grundsatzentschluss geben. Das Vorhaben stieß allerdings auf reichlich Kritik (mehr dazu). Einige Fraktionen hatten sich bereits dazu geäußert, nun meldet sich auch die BIBS-Ratsfraktion zu Wort.



In einer Pressemitteilung äußerte die BIBS Bedenken und forderte angesichts anfallender anderer Investitionen, auf ein Konzerthaus zu verzichten und sich auf die Musikschule zu konzentrieren.

Passt nicht zum Haushalt


Konzerthalle und Musikschule seien ein sehr teures Projekt. Die Kosten dürften in einem hohen zwei- bis dreistelligen Millionenbetrag liegen, auch wenn Drittmittel einbezogen werden können, sind sich Silke Arning und Dr. Bernhard Piest von der BIBS-Fraktion sicher. Braunschweig sei hoch verschuldet und weitere wichtige Investitionen stünden vor der Tür. Die Fraktion erinnert dabei an bereits geplante Umbauten, die Erweiterung und laufende Zuschüsse für das Klinikum, die Sanierung der Stadthalle und den Rückkauf der Stadtentwässerung.

Alles zusammen summierten sich auf weit über 1 Milliarde Euro. Gleichzeitig sollte das Wort des Oberbürgermeisters gelten, welches dieser bei der Verleihung des Klimaschutzpreises geäußert habe. Danach sollte der Klimaschutz im Mittelpunkt der Bemühungen und Handlungen der Stadt stehen. "Wenn der Klimaschutz nicht nur zur Klimakosmetik verkommen und das Wort des OBs auch Substanz haben soll, bleibt für weitere, aber nicht zwingende Großinvestitionen, die auch noch regelmäßig subventioniert werden müssen, kein Geld übrig" so die BIBS.

Klimagerechte Gebäudesanierungen, zahlreiche neue oder sanierte Radwege, Umstrukturierung des Autoverkehrs, günstige Tickets für den ÖPNV, Nachpflanzungen vieler Bäume, Investitionen für den Hitzeschutz – das alles gebe es nicht umsonst. "Diese Investitionen sichern aber unser Überleben als Einzelne und in der Weltgemeinschaft! Die finanziellen Freiräume dafür müssen erhalten bleiben!", fordert die BIBS.

Musikschule sei notwendig


Zustimmung gab es für die Musikschule. Eine Zusammenführung der bisherigen Standorte an einen Punkt sei notwendig. Die Konzerthalle hingegen würde zwar ein schöner Leuchtturm für die Kultur darstellen, mache aber drei Viertel der Kosten am Gesamtprojekt aus. Eine Zusammenarbeit zwischen Staatsorchester und Musikschule ließe sich auch ohne Konzerthalle organisieren. Die BIBS-Fraktion: "Auf die Konzerthalle kann und sollte verzichtet werden!"

Für klassische Konzerte stünde nach deren Sanierung weiter die Stadthalle zur Verfügung, deren Akustik laut der Geschäftsführerin der neuen
Hochbaugesellschaft hervorragend sei. Eine Solo-Musikschule könnte an der versiegelten Südostecke von Viewegs Garten gebaut werden, und wäre damit als Komplex mit der Stadthalle durch die Parkanlage räumlich verbunden, schlägt die BIBS vor.

Die klimagerechtere Alternative wäre die Unterbringung in einem vorhandenen Altbau der Innenstadt, beispielsweise dem Horten-
Kaufhaus oder Karstadt am Gewandhaus. Eine Altbausanierung spare Ressourcen und verursache deutlich weniger Treibhausgase als ein Neubau.
"Dann stände der Klimaschutz wirklich im Mittelpunkt", so die BIBS.


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