Braunschweiger Konzerthaus: Stadt legt Gutachten vor

Laut Gutachten würde das Konzerthaus zusätzliches Potential für Klassikkonzerte und Tourismus bieten.

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Braunschweig. Ergänzend zur Vorlage über den Grundsatzbeschluss zu Planungen für die kombinierte Errichtung der Städtischen Musikschule und eines Konzerthauses, die auf der Tagesordnung des Rates am Dienstag steht, hat die Verwaltung vom Beratungsunternehmen actori ein zusätzliches Informationsmodul erbeten. Das Gutachten soll dem Rat ebenfalls am Dienstag vorgestellt werden.


Das Gutachten soll die vorgelegte Bedarfs- und Potenzialanalyse für ein großes Konzerthaus mit 1.000 Plätzen ergänzen und komme- auch im Blick auf vergleichbare Projekte in anderen Städten – zu dem Schluss, dass ein solcher Kulturleuchtturm auch den Tourismusstandort Braunschweig aufwerten würde, heißt es in einer Mitteilung der Stadt.

358.000 Konzertbesuche pro Jahr möglich


Insbesondere führe die Untersuchung mehrere zentrale Effekte an. Zunächst sei aufgrund einer noch nicht vollständigen Marktabschöpfung allein schon für das Klassiksegment eine Frequenzbelebung zu erwarten. Hochrechnungen nur für dieses Musiksegment hätten ergeben , dass von Menschen aus Braunschweig und umliegenden Orten, aus denen ein klassisches Konzert in Braunschweig in bis zu 30 Minuten erreichbar ist, rund 181.000 Tickets im Jahr gekauft würden. Setze man diese Anzahl existierender Veranstaltungsbesuche ins Verhältnis zum Bundesdurchschnitt, werde laut Gutachten ersichtlich, dass ein Marktpotenzial von mindestens 31 Prozent nicht abgeschöpft sei. Erwartungsgemäß liege das Marktpotenzial für Städte nochmals höher, nämlich beim Faktor 1,5. Damit würde sich ein Potential von insgesamt rund 358.000 Konzertbesuchen jährlich ergeben.


Erfahrungswerte würden zeigen, dass rund zehn Prozent der Konzerthausbesuchenden nationale und internationale Gäste sind. Somit erschließt ein Konzerthaus zusätzliche Tourismuspotentiale.



Positive Impulse für regionale Wirtschaft


Andere untersuchte Konzerthausprojekte, zum Beispiel in Bochum, Dortmund, Luzern und anderen Städten würden zeigen, dass ein derartiger Kulturleuchtturm qualitative positive Auswirkungen haben wird, die den Standort generell aufwerten. Beispielsweise würden positive wirtschaftliche Impulse entstehen und das kulturelle Image der Kommune würde verbessert und die Tourismuszahlen gesteigert werden. Außerdem würden zusätzliche kulturelle Impulse und Synergien erzeugt werden. Eine größere Medienresonanz aufgrund des Konzerthausprogramms führe zu einer Bekanntheitssteigerung der Standortkommune und die Strahlkraft eines derartigen Leuchtturmprojektes könne generell die Standortattraktivität erhöhen. Zudem werde die regionale Wirtschaft durch Kaufkraftsteigerung und Multiplikatoreneffekte gesteigert und die infrastrukturelle Weiterentwicklung könne eine Marktentwicklung auslösen, die vorher so nicht erkennbar ist.


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