Braunschweig. Eine Umfrage des Sozialverbands Deutschland (SoVD) in Braunschweig zeigt: Viele Befragte machen sich mehr finanzielle Sorgen als noch vor einigen Jahren, müssen ihren Konsum einschränken und haben nicht ausreichend Geld, um privat vorzusorgen. Dies geht aus einer Pressemitteilung des SoVD Braunschweig hervor.
Der SoVD sieht mit den Ergebnissen die derzeitigen Entwicklungen und Probleme bestätigt und fordert von der Politik ein schnelles Eingreifen, damit sich die soziale Ungerechtigkeit nicht weiter verschärft.
Immer mehr Menschen seien aufgrund ihrer finanziellen Situation beunruhigt. Das bestätige auch eine SoVD-Umfrage. Mehr als zwei Drittel der Befragten gaben an, sich um das Thema Geld mehr Sorgen zu machen als noch vor ein paar Jahren, mehr als die Hälfte gibt bewusst weniger Geld aus. 75 Prozent haben nicht die Ressourcen, um privat vorzusorgen, damit sie im Alter gut versorgt sind.
„Das sind erschreckende Zahlen, allerdings bestätigen sie den derzeitigen Trend. Die Menschen in Niedersachsen sind angesichts der hohen Preise und der wirtschaftlichen Situation verunsichert“, erläutert Reiner Knoll, Vorsitzender des SoVD-Kreisverbands Braunschweig. Besonders besorgniserregend sei die Tatsache, dass 94 Prozent der Befragten der Meinung sind, der Wohlstand in Deutschland sei ungerecht verteilt.
Das muss sich ändern
Im Hinblick auf diese Zahlen weist Niedersachsens größter Sozialverband darauf hin, dass soziale Ungerechtigkeit und Verunsicherungen den gesellschaftlichen Zusammenhalt und auf Dauer auch die Demokratie gefährden. „Deshalb ist es an der Zeit, dass die Politik endlich etwas tut – und zwar sowohl auf Landes- als auch auf Bundesebene“, fordert Knoll. Zu den wichtigsten Forderungen gehören laut Knoll eine Steigerung des Rentenniveaus auf mindestens 53 Prozent, bezahlbare Mieten, ein 29-Euro-Ticket für Bus und Bahn sowie Preisbremsen für Strom und Gas.
Über die Befragung
Der SoVD hat die nicht-repräsentative Befragung im Rahmen seiner Kampagne „Für mehr Miteinander“ während einer Aktionen Ende September in Braunschweig durchgeführt. Insgesamt haben 80 Menschen daran teilgenommen. Die Braunschweiger Ergebnisse sind deckungsgleich mit den Befragungen in ganz Niedersachsen, an denen rund 2.400 Menschen teilgenommen haben.
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