Braunschweigs Busse erkennen jetzt flotte Radler


Alles im grünen Bereich: Auf einem Zusatzmonitor sieht Busfahrer Alexander Schneider den Radler im toten Winkel rechts neben ihm. Fotos: Klaus Knodt
Alles im grünen Bereich: Auf einem Zusatzmonitor sieht Busfahrer Alexander Schneider den Radler im toten Winkel rechts neben ihm. Fotos: Klaus Knodt

Braunschweig. Im vergangenen Jahr kam es am Raffturm zu einem folgenschweren Unfall. Ein Linienbus hatte eine Gruppe Radler passiert und bog nach rechts in Richtung Madamenweg ab. Doch ein etwas schnellerer Pedelec-Fahrer neben dem Bus war im „toten Winkel“ verschwunden. Der Bus streifte den Radler, der schwer verletzt wurde.


Von Klaus Knodt

Komplette Busflotte wird umgerüstet


Solche Abbiege-Unfälle will die Braunschweiger Verkehrs GmbH in Zukunft ausschliessen. Deshalb rüstet sie nun ihre komplette Stadtbus-Flotte (155 Fahrzeuge) für 300.000 Euro mit einem Abbiege-Assistenzsystem aus. „Es handelt sich um ein computerisiertes Videosystem, das dem Fahrer auf einem Zusatz-Monitor den toten Winkel rechts neben dem Fahrzeug zeigt“, erklärte Dirk Fischer, Prokurist und Technischer Leiter der Verkehrs-GmbH. „Die erfassten Radler oder auch Fußgänger werden auf dem Bildschirm grün eingerahmt. Bewegen sie sich schneller nach vorn als der Bus, springt die Farbe auf Rot um und zeigt dem Fahrer, dass eine Kollision droht. Gleichzeitig ertönt ein Warnsignal.“

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Dirk Fischer, Prokurist und Technischer Leiter der Braunschweiger Verkehrs GmbH, zeigt die kleine Videokamera am Dach des ersten ausgerüsteten Linienbusses. Foto:


Regionaler Anbieter kam zum Zug


Entschieden hat sich die Verkehrs GmbH für ein System des regionalen Anbieters Rosho. Der Probebetrieb im ersten ausgerüsteten, 12 Meter langen MAN-Bus verlief im Linienbetrieb erfolgreich. „Es handelt sich bei dem Abbiegeassistenten aber um kein autonomes System“, so Rosho-Geschäftsführer Holger Schimmels. „Lenken und Bremsen muss die Person am Steuer schon selbst.“ DEKRA und Bundesverkehrsministerium haben das System positiv bewertet.

„Lucky-Luke-Effekt“ in der Testphase


Die für 2019 bestellten 21 neuen Busse der Verkehrsbetriebe werden bereits bei Übergabe mit dem Abbiegeassistenten ausgerüstet. Und was sagen die Fahrer? Andreas Glaser, Betriebsleiter Bus: „Sie sehen den Monitor als zusätzliche Hilfe an, der ihnen ihren oft stressigen Job erleichtert.“ Und der in der Probephase zum ‚Lucky-Luke-Effekt’ führte: Da piepste es schon mal, wenn der Test-Bus um eine Kurve fuhr und sein eigener Schatten ihn überholte. Doch das haben die Techniker inzwischen abgestellt.

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Stellten den neuen Abbiegeasssistentenvor (v.l.): Holger Schimmels, Geschäftsführer des Herstellers Rosho, Busbetriebsleiter Andreas Glaser und Prokurist Dirk Fischer (beide Verkehrs GmbH). Foto:




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