Braunschweig. Das Wochenende wird bunt. Nicht nur wegen der vielen unterschiedlichen Veranstaltungen, die zwischen Freitag und Sonntag stattfinden, sondern vor allem wegen einer, die schon selbst so bunt ist, wie es nur geht: das CSD-Wochenende, der Höhepunkt des Sommerlochfestivals.
Für die Gleichstellung von Schwulen und Lesben, für mehr Akzeptanz (nicht nur Toleranz) demonstrieren am Samstag um 10 Uhr die Teilnehmer der Christopher Street Day-Parade, einem fröhlichen Umzug vom Kleinen Haus durch die Innenstadt bis zum Schlusspunkt auf dem Schlossplatz. "Im Vergleich zu vielen Staaten auf dieser Welt wurde in Deutschland vor allem in den letzten zwei Dekaden für Lesben und Schwule viel erreicht", schreiben die Veranstalter auf ihrer Internetseite. "Die Akzeptanz ist gestiegen, aber noch nicht in allen Köpfen als selbstverständlich angekommen."
Wie wenig selbstverständlich, zeigen Beschimpfungen auf Schulhöfen, wo "schwul" immer noch als Beleidigung verwendet wird, Diskussionen um schwule Profifußballer und nicht zuletzt die Petition in Baden-Württemberg, mit der Anfang des Jahres knapp 200.000 Bürger gegen eine "Ideologie des Regenbogens" an baden-württembergischen Schulen protestierten. Pläne der dortigen Landesregierung lauteten, die "Akzeptanz sexueller Vielfalt" als Teil der Unterrichtsziele zu sehen.
Nicht nur für Akzeptanz, sondern auch für handfeste Rechte protestieren die CSD-Teilnehmer: Adoptionsrecht für gleichgeschlechtliche Paare und Anerkennung und Rechtssicherheit für Transsexuelle und Transgender sind nur zwei davon. Und natürlich geht es darum, sichtbar zu machen, wie viele unterschiedliche Lebensweisen es gibt. Zu übersehen werden die Auftaktkundgebung am Freitagabend, die Parade am Samstag und die Abschlusskundgebung wohl kaum sein. Bei den bisherigen CSD-Umzügen waren laut Veranstalter bis zu 2000 Teilnehmer dabei.
Begleitet wird das Ganze von viel Musik. Die Auftaktkundgebung am Schlossplatz beginnt um 18 Uhr, ab 18.30 gibt es Bühnenprogramm. Das Programm am Samstag, unter anderem mit einem Helene-Fischer-Double, schließt sich nahtlos an den Umzug an. Wenn die Massen wieder auf dem Schlossplatz angekommen sind, wird dort gefeiert. Bei einer Gedenkminute für die Verstorbenen werden wieder bunte Luftballons in den Himmel aufsteigen.
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