Der Bollmann-Plan von Braunschweig


Bollmann-Plan. Foto: J. Middel
Bollmann-Plan. Foto: J. Middel

Braunschweig. Zu einem Vortrag in der Reihe „Exponat des Monats“ lädt das Städtische Museum Braunschweig an Angaben der Stadt im Altstadtmarkt, Altstadtmarkt 7, am Sonntag, 15., und am Donnerstag, 19. Juli, jeweils um 15 Uhr ein.


Dr. Reinhard Kiock berichtet in der kleinen Dornse über den Bollmann-Plan, eine Zeichenkunst der besonderen Art. Der Eintritt ist frei.

Der Bollmann-Bildkarten-Verlag ist seit 1948 in Braunschweig ansässig. In der Ständigen Ausstellung des Museums wird der sogenannte „Trümmerplan“ gezeigt, der Exponat des Monats Juli ist. Der gelernte Grafiker Hermann Bollmann hatte die Idee, ein Zeitdokument in Form eines völlig anderen Stadtplans zu schaffen. Bollmann ging nach Kriegsende mit dem Zeichenblock durch die zerstörte Stadt, fertigte Skizzen an und dokumentierte authentisch den damaligen Zustand.

Sämtliche Bauwerke sind dreidimensional dargestellt und um etwa das 1,5-Fache überhöht wiedergegeben. Der Betrachter sieht die Stadt wie aus der Vogelperspektive. Der „Trümmerplan“ dokumentiert das Ausmaß der Zerstörung des Stadtgebiets zwischen Hagenmarkt, Radeklint, Magniviertel und Friedrich-Wilhelm-Platz, das mit etwa 90% beziffert wurde. Große Flächen sind bereits vom Schutt geräumt, der mit der „Trümmerbahn“ aus der Stadt hinausgebracht worden ist. Kirchen und Schloss sind teilzerstört. Die früheren Straßenzüge sind klar erkennbar und verdeutlichen, wie engmaschig die Innenstadt damals war.

Die Vorträge zum Exponat des Monats halten ehrenamtlich tätige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Städtischen Museums im Altstadtrathaus, die sich aus persönlichem Interesse mit den jeweiligen Exponaten beschäftigen.


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