Braunschweig. Ende September besuchte Basketball-Star Dennis Schröder nach dem Gewinn der Europameisterschaft seine Heimatstadt Braunschweig. Bei einem Empfang im Altstadtrathaus brachte Oberbürgermeister Dr. Thorsten Kornblum die Ehrenbürgerwürde für den 32-Jährigen ins Spiel. In seiner Sitzung am heutigen Dienstag hat der Rat der Stadt darüber entschieden.
Und die Entscheidung fiel einstimmig aus. Ohne Gegenstimme oder Enthaltung wurde dem Antrag des Oberbürgermeisters, Dennis Schröder in Würdigung seiner besonderen Verdienste um die Stadt Braunschweig das Ehrenbürgerrecht zu verleihen, zugestimmt.
Die verdiente Anerkennung
Zunächst hatte Kornblum seinen Vorschlag erläutert. Dennis Schröder sei nicht nur ein international herausragender Sportler, sondern auch eine außergewöhnliche Persönlichkeit. Ein Vorbild und Aushängeschild für Braunschweig zugleich. Er trage den Namen Braunschweig in die ganze Welt. Dabei habe er seine Wurzeln nie vergessen und engagiere sich in und für seine Heimatstadt. Die Ehrenbürgerwürde sei die verdiente Anerkennung.
Einige Redner aus dem Plenum schlossen sich dem Lob für Dennis Schröder an. Gordon Schnepel (Bündnis 90 / Die Grünen) betonte, dass es Schröder trotz schlechter Voraussetzungen durch harte Arbeit zum Erfolg geschafft habe. Ein Aufstieg durch Leistung sei in Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern besonders schwierig. Mit dem Motto "jung, wild und hungrig" habe er nicht nur Deutschland zu zwei internationalen Titeln geführt, er habe auch in Braunschweig einen Basketball-Boom entfacht. "Wem gelinge es sonst, tausende Menschen auf dem Altstadtmarkt zu versammeln?", fragte der Ratsherr.
"Steht der Stadt gut zu Gesicht"
Michaline Saxel (Die PARTEI) gab – neben einer Würdigung Schröders – auch zu bedenken, was passiert wäre, wenn zu Beginn von seiner Karriere Anwohnerbeschwerden den Basketballplatz im Prinzenpark verhindert hätten und spielte damit auf aktuelle Diskussionen an, die auch Christoph Bratmann (SPD) aufgriff. Die Nachbarn sollten vielleicht an Dennis Schröder denken und nicht die Polizei rufen, wenn es dort mal etwas lauter zugehe. Zudem betonte der Landtagsabgeordnete, dass ein Ehrenbürger Dennis Schröder der Stadt gut zu Gesicht stehe, gerade weil er nicht immer den geraden Weg zum Erfolg gegangen sei.
Auch Thorsten Köster (CDU) lobte den Ausnahmesportler, der an seinen Aufgaben gewachsen sei, Braunschweig aber nie aus den Augen und vor allem nie aus dem Herzen verloren habe. Schröders Lebensgeschichte sei sogar reif für eine Hollywood-Verfilmung. Er sei eine große Werbung für die Stadt, und sein Engagement gehe weit über den Sport hinaus.
Empfang zur Verleihung
Dennis Schröder wird gemeinsam mit Gerhard Glogowski, Richard Borek und Renate Wagner-Redding der vierte lebende Ehrenbürger der Stadt Braunschweig. Die Übertragung der Ehrenbürgerwürde wird im Rahmen eines städtischen Empfangs erfolgen.

