Eintracht Braunschweig zu den Vandalismus-Vorfällen

von Sina Rühland




Braunschweig. Ein Teil der Braunschweiger Fanszene sah sich an den vergangenen beiden Spieltagen Kritik ausgesetzt. Erst sorgte ein Banner gegen RB Leipzig für Schlagzeilen, dann ein zerstörte Fanzug (RegionalBraunschweig.de berichtete) und eine Spielunterbrechung in Bielefeld. Nun äußern sich Eintracht Braunschweig sowie der FanRat Eintracht Braunschweig.

Im Zusammenhang mit dem Auswärtsspiel von Eintracht Braunschweig bei Arminia Bielefeld hat es am vergangenen Freitag sowohl auf der Hin- und Rückreise als auch im Stadion mehrere, zum Teil erhebliche Zwischenfälle gegeben. Wie Eintracht Braunschweig nun bekannt gab, sollen die unterschiedlichen Vorfälle des Auswärtsspiels gemeinsam mit der Polizei, dem gastgebenden Verein Arminia Bielefeld, der Deutschen Bahn sowie der Fanszene differenziert aufgearbeitet und geprüft werden. In der Mitteilung heißt es: "Der Verein distanziert sich hierbei eindeutig vom Einsatz von Pyrotechnik und dem Werfen von Böllern, wodurch offensichtlich ein Beamter der Bundespolizei verletzt wurde, dem Eintracht Braunschweig auf diesem Wege gute Besserung wünscht. Auch Vorfälle von Vandalismus in den Einsatzfahrzeugen der Deutschen Bahn sind nicht akzeptabel."

FanRat wendet sich an Anhänger


Außerdem äußert sich der FanRat Eintracht Braunschweig e.V. Ein Teil der Braunschweiger Fanszene sah sich in an den vergangenen beiden Spieltagen Kritik ausgesetzt. Der FanRat Eintracht Braunschweig e.V. spricht zum Beispiel davon, dass Ordner eine Fanfahne entwendet hätten und man nur versucht habe dies zu verhindern. Das Präsidium der Löwen hat daraufhin eine Stellungnahme veröffentlicht. Diese gibt es ungekürzt und unkommentiert im Folgenden zu lesen.

Liebe Eintracht-Fans,

aufgrund der jüngsten Ereignisse beim Heimspiel gegen RB Leipzig und rund um das Auswärtsspiel bei Arminia Bielefeld möchten wir uns auch auf diesem Wege an Euch wenden.

Uns ist ein vertrauensvolles und tolerantes Verhältnis zu unseren vielen, auch manchmal sehr unterschiedlichen Fangruppierungen, sehr wichtig. Ein gutes Miteinander liegt uns am Herzen. Nur durch Eure Unterstützung war es möglich die Erfolge der jüngeren Vergangenheit zu erreichen.

Dabei versuchen wir immer wieder die verschiedenen Positionen im Dialog zu klären, auch wenn wir wissen, dass wir bei einigen Themen, wie beispielsweise Pyrotechnik, nicht einer Meinung sind. Hierfür haben wir in den vergangenen Jahren rund 170.000 Euro an Strafen zahlen müssen.

Mit dem gegen Leipzig hinein geschmuggelten Banner "In Braunschweig weiß ein jedes Kind, dass alle Bullen sch… sind" wurde das erträgliche Maß für uns überschritten. Wir distanzieren uns von allen Verunglimpfungen unserer Gegner.

Dies gilt insbesondere auch für die Verunglimpfung der Polizei, die oftmals in schwierigen Situationen mit ihrer Präsenz Großereignisse, wie unsere Fußballspiele, überhaupt erst ermöglicht.

Besonders erschüttert haben uns auch die Ereignisse rund um die Partie in Bielefeld. In einer sportlich herausfordernden Situation, schließlich wollten wir mit unserer Mannschaft -die unser uneingeschränktes Vertrauen verdient - ein Erfolgserlebnis, eine Spielunterbrechung hervorzurufen, war daher sicherlich nicht mannschaftsdienlich. Die teilweise zu beobachtende Aggression war darüber hinaus inakzeptabel.

Dass hier eine Provokation voran gegangen sein könnte, darf nicht als Entschuldigung heran gezogen werden. Schließlich sind die Verantwortlichen intelligent genug, um angemessen reagieren zu können.

Dazu kommen noch die Ereignisse auf der An- und Abreise zu dieser Partie. Es ist erschreckend, wie hier die Gesundheitsgefährdung anderer Mitreisender billigend in Kauf genommen und mit fremdem Eigentum umgegangen wurde. Ein derartiges Verhalten Einzelner können wir nicht tolerieren.

Dieses Verhalten schadet dem Ansehen des Vereins und der Fanszene in ihrer Gesamtheit erheblich.
Wir möchten alle Eintracht-Fans herzlich bitten, aktiv gegen solche Vorkommnisse anzugehen und eindeutig Position zu beziehen. Nur so kann Schaden von unserer Eintracht fern gehalten werden.

Die zu erwartenden Strafzahlungen investieren wir lieber in die Mannschaft, in unsere Nachwuchsarbeit und insbesondere auch in unsere Fanarbeit.

Bitte unterstützt uns auf diesem Weg.

Euer Präsidium


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