Eklat bei Markthallen-Eröffnung? - ver.di übt scharfe Kritik


ver.di will mobil gegen Tarifdumping machen. Foto: ver.di Süd-Ost-Niedersachsen
ver.di will mobil gegen Tarifdumping machen. Foto: ver.di Süd-Ost-Niedersachsen

Braunschweig. Die Gewerkschaft ver.di übte schon im Vorfeld der Eröffnung des real-Marktes in der Otto-von-Guerike-Straße Kritik aus. Am gestrigen Eröffnungstag war auch die Gewerkschaft selbst vor Ort. Wie ver.di in einer Pressemitteilung erklärt, reagierte man bei real "hypernervös". Am Ende habe die ver.di Aktion zu Hausverboten geführt.


ver.di berichtet weiter: Kleine Aktion mit großer Wirkung: Zwei Transporter mit Plakaten hätten die ver.di-Kritik an den Dumpinglöhnen bei real deutlich gemacht. Passend zur Eröffnung der real-„Markthalle“ am 18. Oktober in der Otto-von Guerike-Straße habe man daraufhin, was die Tarifflucht für die Beschäftigten bedeutet.

Nämlich laut ver.di:2

  • 600 Euro weniger bei Verkäuferinnen im 7.Berufsjahr monatlich

  • mehr als 1.000 Euro weniger Weihnachtsgeld

  • mehr als 600 Euro weniger Urlaubsgeld

  • 130 Stunden mehr Arbeit jedes Jahr


ver.di-Geschäftsführer Sebastian Wertmüller: „Das ist Kahlschlag!“


real sei vorbereitet gewesen, berichtet ver.di: Zwei Führungskräfte und acht übergriffige Sicherheitsleute hätten versucht, sofort so massiv alle Aktivitäten zu unterbinden, dass die zuständige ver.di-Sekretärin vor Ort die Polizei habe einschalten müssen.

Es habe weitreichende Hausverbote für die ver.di Kollegen/innen gegeben, größere Teile des Gewerbegebietes einschließlich der Straße hätte man kurzerhand zu Privatgelände erklärt und habe ver.di-Aktivitäten dort untersagt.

ver.di kritisiert dieses Vorgehen: Erst gebe es für die neuen Beschäftigten von real Arbeitsbedingungen, die vielen nur bei ergänzendem Bezug von Hartz IV zum Leben reichten und dann dürfen die Kunden davon nicht einmal erfahren, so ver.di.

Wertmüller kündigt an: „Wir werden das Thema weiter auf der Tagesordnung halten, die Konzernmutter Metro muss Verantwortung für die 34.000 real-Beschäftigten übernehmen und sie zurück in den Einzelhandelstarifvertrag bringen.“

Das Vorgehen von real Braunschweig und dessen Verständnis von Informationsfreiheit werde man rechtlich prüfen, berichtet ver.di.

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