Braunschweig. Am Donnerstag fanden im Bereich der Polizeidirektion Braunschweig mehrere Großkontrollen zur Bekämpfung des Wohnungseinbruchsdiebstahls statt. Das Fazit der Polizei: Eine Festnahme und mehrere Verstöße gegen das Betäubungsmittel- und Waffengesetz.
Zielrichtung war es, zum einen Informationen zu erhalten, die einen Überblick über mögliche Reisebewegungen, Fahrt- und Hauptverbindungsrouten international agierender Tätergruppen geben können, zum anderen natürlich auch, potenzielle Tatverdächtige auf frischer Tat anzutreffen.
Wie aus dem abschließenden Polizeibericht hervorgeht, war ein weiterer Schwerpunkt, die behörden- und länderübergreifende Zusammenarbeit in diesem Bereich weiter zu optimieren. Derartige Maßnahmen wurden daher auch von den Polizeibehörden im angrenzenden Bundesland Sachsen-Anhalt mit gleicher Zielrichtung unter ganzheitlichen Gesichtspunkten durchgeführt. Durch solche Kontrollaktionen, an denen sich auch Mitarbeiter des Zolls beteiligten, zeige die Polizei einerseits entsprechende Präsenz, andererseits hält sie auch Ausschau nach möglichen Tätern.
Die Polizei kontrollierte an mehreren Stellen in der Region. Foto:
Auf niedersächsischer Seite überprüften insgesamt 180 Polizeibeamte an gleich mehreren Kontrollstellen die Autofahrer. Im Landkreis Goslar an der B6, im Landkreis Wolfenbüttel an der L615 bei Salzgitter-Thiede und der Zufahrt zur A39 bei Cremlingen. In Peine wurden die Autofahrer an der B65 bei Vechelde, im Landkreis Helmstedt an der B244 bei Mariental kontrolliert. Insgesamt kontrollierten die Beamten an diesem Tag mehr als 1.100 Fahrzeuge und stellten mehrere Verstößen gegen das Betäubungsmittel- und Waffengesetz fest. Zudem waren etliche Fahrer ohne Fuhrerschein unterwegs, oder standen unter dem Einfluss von Alkohol. Darüber hinaus mussten in mehreren Fällen Ordnungswidrigkeitenverfahren eröffnet werden. Die Beamten des eingesetzten Zolls stellten darüber hinaus insgesamt 18 Verstöße fest.
Dieses Kontrollergebnis zeige eindrucksvoll die Notwendigkeit derartiger Kontrollen, auch wenn sie in dieser Intensität nicht alltäglich sind. Weitere Kontrollen seien für die kommenden Monate geplant, teilte die Polizei mit, die sich bei den Verkehrsteilnehmern bedankt, die sich den polizeilichen Maßnahmen im Feierabendverkehr geduldig gestellt haben.
Drogen im Blut und an Bord
In der Kontrollstelle in Cremlingen, in der Straße Im Moorbusche, wurden insgesamt 89 Fahrzeuge angehalten. Gegen 16.45 Uhr erfolgte hier die Kontrolle eines 39-jährigen Autofahrers. Eine Überprüfung des Fahrers ergab, dass dieser zur Fahndung ausgeschrieben war und mit einem Haftbefehl gesucht wurde. Da der Mann keine Kaution zahlen konnte, wurde er in eine Justizvollzugsanstalt überführt. Es wurden insgesamt 20 Verkehrsverstöße, darunter eine Vielzahl an Gurtverstößen, vor Ort geahndet. Polizeibeamte des Polizeikommissariates BAB, der Polizeiinspektion Braunschweig, kontrollierten um 17.10 Uhr einen 40-jährigen Autofahrer im Nahbereich der Autobahnanschlussstelle Cremlingen. Im Rahmen der Verkehrskontrolle ergab sich der Verdacht, dass dieser Drogen konsumiert hatte. Ein Drogenschnelltest verlief positiv auf Cannabis, Kokain und Amphetamine. Nach erfolgter Blutentnahme wurde der 40-Jährige durch die eingesetzten Polizeibeamten vernommen. Hierbei räumte er den Besitz von weiteren Drogen ein. Eine Durchsuchung seiner Wohnung führte zum Auffinden von etwa 16 Gramm Haschisch.
In der Kontrollstelle an der Landesstraße 615, zwischen Salzgitter-Thiede und Wolfenbüttel, wurden insgesamt 171 Fahrzeuge angehalten und einer Kontrolle unterzogen. Gegen 17.45 Uhr befuhr ein 49-jähriger Autofahrer die Kontrollstelle, im Rahmen der Überprüfung seiner Personalien wurde festgestellt, dass der Fahrer nicht mehr im Besitz eines Führerscheines war. Das Fahrzeug wurde vor Ort abgestellt. Gegen den 49-Jährigen wird wegen des Fahrens ohne Fahrerlaubnis ermittelt. Um 18.45 Uhr ergaben sich dann bei einem 22-jährigen Fahrer aus Braunschweig Verdachtsmomente, die auf einen Konsum von Drogen hindeuteten. Ein Drogenschnelltest verlief positiv auf Amphetamine. Nach erfolgter Blutentnahme setzte der 22-Jährige seinen Heimweg anderweitig fort. Die Kontrolle eines Transporter mit mehreren Insassen führte um 19.25 Uhr zur Feststellung von Alkoholgeruch. Der 50-jährige Autofahrererklärte sich mit einem Atemalkoholtest einverstanden, der Test ergab ein Ergebnis von 1,99 Promille. Der Wagen verblieb vor Ort. Der Fahrer wurde zur Entnahme einer Blutprobe in die Polizeidienststelle in Salzgitter-Thiede gebracht.
Insgesamt waren 50 Polizisten im Einsatz. Foto: Nick Wenkel
Schlagring, Pfefferspray und geklautes Handy
In der Kontrollstelle an der Bundesstraße 65, zwischen Sierße und Vechelde, wurden insgesamt 50 Fahrzeuge angehalten und kontrolliert. Hier nahmen die Beamten, gegen 16.50 Uhr, ein Fahrzeug wahr, dass unmittelbar vor der eingerichteten Kontrollstelle ein rasantes Wendemanöver durchführte und mit erhöhter Geschwindigkeit in Richtung Sierße flüchtete. Die Besatzung eines Verfolgungsfahrzeuges konnte das Fahrzeug hinter Sierße einholen und einer Kontrolle unterziehen. Hierbei stellte sich heraus, dass der Versicherungsschutz für das Auto erloschen war. Gegen den Fahrer wurde ein Strafverfahren eingleitet. Um 19.10 Uhr kontrollierten Beamte in der Kontrollstelle an der B65 einen 31-jährigen Autofahrer aus Braunschweig. Im Rahmen der Kontrolle ergaben sich Verdachtsmomente, dass der Fahrer Drogen zu sich genommen haben könnte. Ein Drogenschnelltest erhärtete den Verdacht - dieser verlief positiv auf Cannabis. Aufgrund weiterer Indizien entschlossen sich die Beamten zu einer Durchsuchung des Wagens. Im Rahmen der Durchsuchungsmaßnahmen wurden neun Konsumeinheiten Marihuana, ein verbotener Schlagring und ein verbotenes Pfefferspray aufgefunden und anschließend sichergestellt. Weiterhin wurden die Beamten auf drei Handys aufmerksam, die sich ebenfalls in dem Wagen befanden. Eine Überprüfung der Handys ergab, dass ein Handy zur Fahndung ausgeschrieben war. Der 31-Jährige wurde zunächst vorläufig festgenommen und der Polizeidienststelle in Vechelde zugeführt. Dort wurde er, da keine Haftgründe bestanden, nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen wieder entlassen. Die Ermittlungen dauern an. Weiterhin wurden mehrere Ermittlungsverfahren gegen den Mann eingeleitet.
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