Braunschweig. Wie würde eine neue Welt aussehen und wie könnten wir diesen Ort gemeinsam gestalten? – Mit diesen Fragen beschäftigte sich der GRINS e.V., zusammen mit Menschen aus Deutschland, dem Irak und Syrien.
An sieben Wochenenden haben sich die Teilnehmer getroffen, miteinander gedacht, verworfen, probiert und gespielt. Menschen mit und ohne Fluchterfahrung im Alter von 15 bis 72 Jahren brachten Ideen und Vorstellungen einer besseren Welt ein. Das Ergebnis ihrer Arbeit präsentierte die Gruppe am vergangenen Wochenende als Abschluss der Interkulturellen Theaterwerkstatt 2016 im LOT-Theater mit der Performance „Balad!“.
Vor den Augen des Publikums entstand durch Gedanken und Ideen der Teilnehmer eine neue Gesellschaftsstruktur in der Utopie des Ortes „Balad“. Die Besonderheit: Das Publikum konnte sich durch eigene Vorschläge in diesen Prozess einbringen und somit Teil der Performance werden. Schnell entstanden Konflikte und Widersprüche in den unterschiedlichen Vorstellungen einer besseren Welt. So wurde zum Beispiel auf einer Seite von einer Welt ohne Autos geträumt, während sich die andere Seite ein Auto für jeden Bewohner von Balad wünschte. Sowohl die Performer_innen als auch das Publikum mussten sich mit der Frage auseinander setzen, wie weit die eigene Kompromissbereitschaft geht. „Wir haben während unserer Treffen schnell festgestellt, dass es nicht so einfach ist, alle Vorstellungen zu vereinbaren“, erklärt Theresa Meidinger von GRINS e.V. „Allerdings ist dann das Finden einer gemeinsamen Schnittmenge die Herausforderung“, so Meidinger weiter. Mit der Projektpräsentation „Balad!“ veranschaulichte die Gruppe eindrucksvoll, mit wie vielen verschiedenen Visionen, Meinungen und Konflikten sich eine bunte Gesellschaft auseinander setzen muss und ein harmonisches Miteinander Kompromisse voraussetzt.
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