Braunschweig. Kürzlich berichteten wir über die Pläne der Braunschweiger Architektin Andrea Renz, die alte Markthalle zu überdachen und darauf eine kleine grüne Wohnsiedlung zu errichten. Die Pläne ihres persönlichen "Hagentraums" hatte Renz auch der Stadt Braunschweig vorgelegt. Wie uns die Architektin mitteilt, habe die Stadt die Pläne zwar durchaus wohlwollend aufgenommen, eine Durchführung an diesem Ort aber nicht empfohlen. Denn dort plane man Größeres.
Hintergrund ist der, dass neben dem Markthallengelände auch weitere große Grundstücke im Besitz der Stadt demnächst zur Verfügung stehen. Gemeint ist die Helene-Engel-Brecht-Schule und die ehemalige Kielhorn-Schule. Beide Gebäude gelten als nicht mehr sanierungsfähig. Für die Engelbrecht-Schule wird derzeit ein Neubau am Standort Salzdahlumer Straße geplant (regionalHeute.de berichtete). Das Kielhorngebäude wird jetzt schon nur noch teilweise von der Engelbrecht-Schule genutzt. Zusammengenommen ergebe das für die Stadt ein fast einmaliges und sehr wertvolles innenstadtnahes Flächenpotenzial, für das die Stadt schon seit einiger Zeit eine geeignete Folgenutzung suche, heißt es in der Antwort der Stadt auf Andrea Renz´ Hagentraumvorschlag. Aus Sicht der Stadtverwaltung sollte dieser wertvolle Raum baulich sehr viel intensiver ausgenutzt werden und dabei die öffentlichen Nutzungen Vorrang haben.
Die Helene-Engelbrecht-Schule ist bald "baulich abgängig", wie es so schön heißt. Foto: Alexander Dontscheff
Großer Konzertsaal wird geprüft
Aktuell stehen die Planungen eines "Ein-Standort-Konzeptes" der Städtischen Musikschule in Kombination mit einem großen Konzertsaal im Vordergrund. Über den aktuellen Stand einer Machbarkeitsstudie wurde der Ausschuss für Kultur und Wissenschaft Mitte Oktober informiert. Weitergehende Potenziale für eine zusätzliche Schul- und Wohnnutzung würden auf ihre Umsetzungstauglichkeit mit geprüft. Ziel sei es, die Realisierung der Zukunftsplanung der Städtischen Musikschule im Rahmen eines schlüssigen städtebaulichen Gesamtkonzeptes voranzutreiben. Außerdem werde die Wirtschaftlichkeit für einen größeren Konzertsaal mit einem Fassungsvermögen von 800 bis 1.000 Sitzplätzen (oder 1.600
Stehplätzen überprüft. Hier seien aber weitere Planungen und die Hinzuziehung von Experten notwendig.
Andrea Renz sieht derweil ihren Hagentraum noch nicht ausgeträumt. "Wir werden uns in den nächsten Wochen mit einem Entwurf, der diese Punkte berücksichtigt, auseinandersetzen. Wir möchten an diesem Punkt nicht in der Planungsphase und Entwurf nachlassen, da ich glaube, hier könnte eine wundervolle Symbiose entstehen, die das Kunstwerk Graffitimauern der alten Markthalle teilweise rettet und das Teilen einer städtischen Nutzung mit einer neuartigen Wohnbebauungsform integriert", heißt es in Renz´ Antwortschreiben an die Stadt.
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