"Heldengeschichten" als Ratgeber: Neue App soll Jugendlichen mit Problemen helfen

Der Braunschweiger Präventionsrat unterstützt die von jungen Menschen für junge Menschen entwickelte Web-App "Between the Lines" und ergänzt so sein Beratungsangebot.

Symbolbild.
Symbolbild. | Foto: Pixabay

Braunschweig. Der Braunschweiger Präventionsrat unterstützt die Einführung der Web-App "Between the Lines", die der Zielgruppe der 14- bis 25-Jährigen auf niedrigschwellige Art Hilfestellung und weiterführende Beratungsangebote aufzeigt. Das berichtet die Stadt Braunschweig in einer Pressemitteilung.


Seit über zehn Jahren bietet das vom Braunschweiger Präventionsrat initiierte Braunschweiger Hilfeportal www.braunschweig-hilft.de einen Überblick über Anbieter von Präventions-, Beratungs- und andere Hilfsangeboten. Zielgruppe sind in erster Linie ratsuchende Eltern, Lehrkräfte, die zum Beispiel Informationen einholen oder nach präventiven Angeboten suchen, und beratende Personen, die Hilfesuchende an geeignete Stellen weitervermitteln möchten. Zwar können auch Kinder, Jugendliche und junge Erwachsende hier selber Hilfe finden - sie nutzen jedoch im Allgemeinen andere Wege und wollen auch anders angesprochen werden.

Befragung von Schülern brachte weitergehende Erkenntnisse


Die durch den Präventionsrat initiierte und von der Stadt Braunschweig im Rahmen des Programms CTC (Communities that Care) stadtweit durchgeführte Befragung von Schülerinnen und Schülern hat ein breites Spektrum an virulenten Problemlagen offengelegt. Dr. Christine Arbogast, Sozialdezernentin und Vorsitzende des Braunschweiger Präventionsrats: "Wir wissen nach der Befragung jetzt genauer, wo Heranwachsende welchen Lebensrisiken ausgesetzt sind. Ob psychische Belastungen oder Gewalt in frühen Partnerbeziehungen. Jetzt müssen wir Wege suchen, um Ihnen zu helfen. Junge Menschen benötigen einen Zugang zu Beratung, Schutz und weiterführenden Hilfen." Daher greift der Braunschweiger Präventionsrat eine bundesweite Initiative auf, die sich gezielt an eine jüngere Zielgruppe richtet.

Es handelt sich hierbei um eine Web-App, die jungen Menschen sowohl über das Internet als auch über eine werbefreie Applikation auf dem Smartphone Hilfestellung bietet. Die Initiatoren leben und studieren in Berlin und sind im Alter ihrer Zielgruppe, der 14-bis 25-Jährigen. Nick Wüsthoff, einer der Projektverantwortlichen, sagt zu seinen Motiven: "Wir wissen selbst noch, wie es sich anfühlt, wenn man als Jugendlicher auf doofe Situationen stößt und ein Ansprechpartner fehlt, der einem weiterhilft. Junge Menschen suchen dann verstärkt im Internet nach Informationen oder wollen sich in Foren mit anderen Betroffenen austauschen." Aber Vieles, auf das sie dabei stoßen, sei nicht seriös, mitunter auch schlicht falsch und deshalb gefährlich.

"Heldengeschichten" sollen den Weg zeigen


Anders die Web-App "Between the Lines". Die Machart und ein jugendaffines Design der Web-App sprechen für sich: Sogenannte "Heldengeschichten" zeigen, dass man mit seinem Problem nicht alleine ist. Die Web-App beantwortet Fragen, gibt mittels kurzer Textbeiträgen und Videoclips erste Informationen zu unterschiedlichen Problemfeldern und zeigt auf, an wen sie sich wenden können, wenn sie Probleme haben. Website und App wurden gemeinsam mit Jugendlichen entwickelt. Die Inhalte sind von Psychologinnen und Psychologen des Teams geprüft. Between the Lines garantiert Anonymität; es werden keine Daten gespeichert. Der junge Mensch entscheidet selbstständig, ob und an wen er oder sie sich wenden möchte. Und selbstverständlich sind alle angebotenen Hilfen kostenlos.

Über die Domain https://between-the-lines.info/ gelangt man auf die Internetseite, einen Klick weiter auf die Web-App. Die App kann im Google Playstore und im Apple App-Store heruntergeladen und bietet dem Nutzer und der Nutzerin ressourcensparend weitere Features: Ein Chatbot leitet die Jugendlichen durch die App und hilft das Problem schnell und empathisch zu identifizieren. Seit Dezember 2019 ist Dorothee Bär, Staatsministerin bei der Bundeskanzlerin und Beauftragte der Bundesregierung für Digitalisierung, offiziell Schirmherrin des Projektes.


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