Kinofans aufgepasst: 32. Braunschweiger Filmfest eröffnet


Kino in der Stadthalle: Das Braunschweig International Film Festival wurde mit einem Stummfilm-Konzert zum Klassiker „Panzerkreuzer Potemkin“ eröffnet. Text/Foto: Klaus Knodt
Kino in der Stadthalle: Das Braunschweig International Film Festival wurde mit einem Stummfilm-Konzert zum Klassiker „Panzerkreuzer Potemkin“ eröffnet. Text/Foto: Klaus Knodt

Braunschweig. Die Bilder waren Schwarz-Weiß. Die Dialoge wurden als Untertitel eingeblendet. Und für die Filmmusik sorgte das Staatsorchester Braunschweig live unter dem Taktstock des Komponisten Yati E. Durant: Mit einer Erinnerung an den legendären Kino-Klassiker „Panzerkreuzer Potemkin“ aus dem Jahr 1925 startete das Braunschweig International Film Festival (BIFF) in der Stadthalle.


Von Klaus Knodt:

206 Kurz- sowie 110 Langfilme und neun Filmkonzerte stehen in diesem Jahr auf dem Programm des BIFF, darunter 12 Welt- und zwei Deutschland-Premieren. 53.500 Euro Preisgeld werden von der Jury in neun Kategorien vergeben. Der Hauptpreis des Festivals, die „Europa“, geht in diesem Jahr an die französische Schauspielerin und Regisseurin Sandrine Bonnaire. Der Preis, den Volkswagen Financial Services stiftet, ist mit 20.000 Euro dotiert. Die Verleihung findet am kommenden Samstag (10. November) um 19 Uhr im Großen Haus des Staatstheaters Braunschweig statt.

Zusammenarbeit mit Staatstheater


„Das Festival ist in der Riege der bedeutendsten Kino-Ereignisse in Deutschland angekommen“, stellte zufrieden BIFF-Vorstand Edgar Merkel zur Eröffnung fest. Rund 25.000 Zuschauer werden bis zum Wochenende erwartet. Ein besonderer Aspekt ist die Zusammenarbeit mit dem Staatstheater Braunschweig. Für elf Kooperationen, darunter die Filmkonzerte „Goldrausch“ (6. 11. um 19.15 Uhr im Sharoun-Theater Wolfsburg), „Claire“, „J'accuse“ und „Im Westen nichts Neues“ (11. November, 18 Uhr, Städtisches Museum BS) stehen die Musiker unter Orchesterdirektor Martin Weller bereit. Staatstheater-Generalintendantin Dagmar Schlingmann: „Wir sind stolz auf diese tolle Zusammenarbeit. Gerade der Eröffnungsfilm von Eisenstein zeigt, dass Kino und Theater nicht nur Konkurrenz waren, sondern sich auch künstlerisch befruchtet haben. Filmschnitt und -montage haben die Bühne über Jahrzehnte beeinflusst.“

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Die französische Schauspielerin Sandrine Bonnaire ist der diesjährige Stargast des BIFF und erhält am kommenden Samstag den Filmpreis „Europa“. Foto:


Filmreihe, Werkstattgespräch und Konzert


Filmfest-Direktor Michael P. Aust konnte Irmin Schmidt, den Mitbegründer der legendären Band CAN, als Gast gewinnen. Er erhält den Preis „Der Weiße Löwe“ für das Lebenswerk eines zeitgenössischen Filmkomponisten. Das Festival ehrt ihn mit einer Filmreihe, einem Werkstattgespräch (8. November, 13.15 Uhr, Musiksaal der TU am Rebenring) und einem Konzert mit dem Staatstheater Braunschweig, das Schmidt selbst dirigieren wird.


Thematisch ist das Filmfest breit aufgestellt. Nicht nur Cineasten, sondern auch gesellschaftlich und politisch interessierte ZuschauerInnen finden im 150-seitigen Katalog Veranstaltungen und Filme nach ihrem Geschmack. Aust: „Besonderes Augenmerk legen wir in diesem Jahr auf starke Frauenfiguren. Das zeigt schon unsere 'Europa'-Preisträgerin Sandrine Bonnaire.“ Das

Anteil der Regisseurinnen erhöht


BIFF widmet ihr acht Vorstellungen, darunter Bonnaire's eigene Regiearbeit „L'Enrage de son Absence“ aus dem Jahr 2012. Auch Filme wie „Luna“ oder „Mary Shelley“, eine Biographie der Frankenstein-Autorin, zielen in diese Richtung. Aust: „Insgesamt wurde darauf geachtet, den Anteil der Regisseurinnen bei den Festival-Filmen zu erhöhen.“ Mit Sonderreihen für Jugendliche, ökologisch Interessierte oder ein queeres Publikum öffnet das Festival den Blick auf Filmsparten, die im Mainstream-Kino häufig zu kurz kommen. Für Grusel-Fans ein Muss: Sie Serie „Pagan Horror at Midnight“ mit subtil-schaurigen internationalen Produktionen.

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Braunschweigs Oberbürgermeister Ulrich Markurth eröffnete das 32. Braunschweig International Film Festival in der Stadthalle. Foto: Klaus Knodt


Dank des Oberbürgermeisters


Braunschweigs Oberbürgermeister Ulrich Markurth dankte den Machern in seiner Begrüßungsrede für das „einzigartige bürgerschaftliche Engagement“ und stellte heraus: „Das Filmfest macht neugierig und erhöht die kulturelle Attraktivität der Stadt Braunschweig.“

Karten & Programminfos


Das vollständige Festival-Programm gibt es unter www.filmfest-braunschweig.de. Karten und Reservierungen im C1 Cinema (Lange Straße) und im Universum Filmtheater (Neue Straße).


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