Kriminalstatistik – mehr Straftaten in Braunschweig

von Robert Braumann


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Braunschweig. Mit 25.074 Straftaten registrierte die Polizeiliche Kriminalstatistik für die Stadt Braunschweig 1.382 mehr Vergehen als 2013. Das ist ein Anstieg um 5,83 Prozent. 

Dabei konnten 14.579 Taten aufgeklärt werden. Es ergibt sich somit eine Quote von 59,93 Prozent. (Vorjahr 60,13 Prozent). Die Zunahme der Straftaten resultiert im Wesentlichen aus einem Anstieg der Fallzahlen beim Diebstahl (plus 317 Fälle) und bei Vermögens- und Fälschungsdelikten (plus 855 Fälle). Dazu kommt eine Zunahme bei den Ladendiebstählen (plus 252) und den Fahrraddiebstählen (plus 639). Das hängt auch mit dem milden Winter zusammen, da Fahrräder eigentlich das ganze Jahr über öffentlich verfügbar waren, sagte Cordula Müller (Leitung, Polizeidirektion Braunschweig). Es gab im Jahr 2013 relativ wenig Fahrraddiebstähle, deshalb fällt der Anstieg so hoch aus.

Rückgang bei Überfällen und Körperverletzung


Daneben sind die Kraftfahrzeugdiebstähle im Vergleich zum Vorjahr um 41 Taten, auf 163 zurückgegangen (20,10 Prozent). Die Aufklärungsquote liegt aber nur bei 8,59 Prozent. Überwiegend sind VW Fahrzeuge betroffen. VW T4 und T5 waren dabei besonders beliebt. 491 Fahrzeuge wurden zudem aufgebrochen (2013 - 410). Außerdem gibt es Rückgänge bei den Rohheitsdelikten. Sie machen aktuell 13,2 Prozent aller Straftaten in der Stadt aus. In 3.315 Fällen ermittelte die Polizei im Jahr 2014.  Im Jahr zuvor wurden 3.496. Der größte Teil geht dabei auf das Konto von Körperverletzungen (76 Prozent, 2.533 Fälle). Dazu kommen 181 Raubüberfälle (2013 waren es 202), hier liegt die Aufklärungsquote bei 60,77 Prozent. Weiterhin wurden elf Überfälle auf Geschäfte, Tankstellen oder Spielhallen (2013 - 24) verübt.

Kein Anstieg bei Wohnungseinbrüchen


Eine gute Nachricht: Die Zahlen der Wohnungseinbrüche im Stadtgebiet stagnieren. 480 Einbrüche waren es 2014. Darunter sind allerdings 41 Taten, die bereits aus dem Jahr 2013 stammten und über den Jahreswechsel hinaus bearbeitet wurden. 195 Taten blieben schon im Versuchsstadium stecken. Cordula Müller appellierte an die Bevölkerung, die eigenen vier Wände zu sichern, um es den Einbrechern noch schwerer zu machen.

Enkeltrick als großes Problem


Ein großes Problem sieht die Polizei bei Betrügereien, wie dem Enkeltrick oder dem Handwerkertrick. Etwa 30 Prozent der Bevölkerung der Stadt seien im Rentenalter, sagte Ulf Küch (Kriminaldirektor in Braunschweig). Die Straftaten bei älteren Mitbürgern werden weiter zunehmen, ist er sich sicher. "Das fatale ist, dass wir die Täter kennen, da sie aus Polen agieren können wir aber wenig dagegen tun. Die Straftaten werden erst bekannt, wenn die älteren Herrschaften sich bei uns melden." Man müsse hier auch von einer Dunkelziffer ausgehen und mit 122 Taten seien die Zahlen schon recht hoch. Hier müsse ein Umdenken erfolgen, sonst könne man in Zukunft wenig dagegen tun. Die Politik müsse hier tätig werden. Küch forderte eine Heraufsetzung der Mindeststrafen, gerade bei Wohnungseinbrüchen und brachte an, dass die Polizei eine Verbindungsdatenspeicherung bräuchte.

 Crystal Meth spielt keine Rolle


Auch die Rauschgiftdelikte sind angestiegen. Besonders Cannabis spielt dabei eine Rolle. 2014 gab es 735 Verfahren zu "Cannabisdelikten" (2013 - 602) auch beim illegalen Handel gab es einen Anstieg. Es waren 224 Verfahren und somit 31 mehr als 2013. Dabei würde der THC Gehalt im Cannabis immer weiter steigen und die Droge immer gefährlicher machen. Crystal Meth sei zum Glück noch nicht in der Stadt angekommen, so Küch.

"Braunschweig ist eine sichere Stadt"


Ulf Küch stellte vor dem Hintergrund der Zahlen die Frage: Wie sicher ist die Stadt eigentlich? Und war der Meinung, dass man mit Fug und Recht sagen könnte, dass Braunschweig eine sehr sicherer Stadt wäre. Je mehr Menschen in einem Ballungsgebiet zusammenleben würden, desto eher würde es eben auch zu einigen Straftaten kommen. Im Vergleich mit anderen Städten würde man aber weiterhin sehr gut da stehen.


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