Kühlschrank nach Explosion aus der Schrankwand gesprengt


| Foto: Thorsten Raedlein



Braunschweig. Die Feuerwehr wurde gegen 13.40 Uhr von der Polizei angefordert und zu einem kuriosen Einsatz in die Südstadt gerufen. Einsatzort war ein Arbeitszimmer einer Villa, die als Wohngebäude genutzt wird.

Aus zunächst unbekannter Ursache lag ein Einbaukühlschrank förmlich aus einer Schrankwand gerissen und stark beschädigt mitten im Raum. Trümmerteile des Mobiliars lagen zudem im Umfeld des betroffenen Arbeitszimmers verstreut. Das Bild ähnelte einem mit brachialer Gewalt herausgerissenen Geldautomaten einer Bank.

Bei der Lageerkundung des Feuerwehreinsatzleiters wurde ein kleiner Brand in einem Bauteil des Kühlschranks entdeckt, der vermutlich bei einer verspäteten Alarmierung der Feuerwehr zu ernsthaften Schäden am Gebäude geführt hätte. In diesem Fall konnte der Brand mit einem Kohlenstoffdioxidlöscher schnell bekämpft werden. Die elektrische Sicherung hatte ebenfalls noch nicht ausgelöst und das Gerät musste von der Feuerwehr vom Stromkreis getrennt werden. In der betroffenen Etage war darüber hinaus deutlich Ammoniakgeruch wahrnehmbar. Diese chemische Substanz wurde früher vermehrt als Kältemittel in Kühlschränken genutzt.

Ammoniak ist bei Raumtemperatur ein farbloses, stechend riechendes Gas. Für Menschen und Tiere ist es zudem giftig und wirkt insbesondere über die Atemwege. Im Bereich von 15 bis ca. 34 Volumenprozenten ist dieses Gemisch weiterhin explosiv. Vermutlich hatte sich dieses Gas durch einen technischen Defekt hinter der Schrankwand gesammelt und wurde im Bereich der explosionsfähigen Konzentration durch eine Zündenergie aktiviert. Dieses führte augenscheinlich zum Heraussprengen des Kühlschranks. Zu diesem Zeitpunkt waren keine Personen im Gebäude anwesend. Allerdings registrierte der Bewegungsmelder der Einbruchmeldeanlage den Vorgang und schlug Alarm. Auch für die Feuerwehrbeamten war dieser Einsatz eine durchaus interessante naturwissenschaftliche Erfahrung, so Brandoberinspektor Mathias John. Glücklicherweise wurden keine Personen verletzt und der Sachschaden hält sich in Grenzen.


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