Markurth: Mehr Geld für Kindertagespflege zeige Wertschätzung


Die Änderungen hatte der Rat im Juni beschlossen, nachdem das Thema auch bereits längere Zeit im Rat diskutiert worden war. Symbolbild: Sandra Zecchino
Die Änderungen hatte der Rat im Juni beschlossen, nachdem das Thema auch bereits längere Zeit im Rat diskutiert worden war. Symbolbild: Sandra Zecchino | Foto: Sandra Zecchino

Braunschweig. Seit dem 1. August verdienen die 257 Kindertagesmütter und –väter in Braunschweig mehr Geld. Statt wie bisher 4,10 Euro liegt der Stundensatz jetzt bei 4,80 Euro pro Stunde und Kind. Damit gleicht sich die Bezahlung in Braunschweig nach eigenen Angaben in etwa auf das Niveau anderer niedersächsischer Städte an.


Zudem erhalten Kindertagespflegekräfte ab 4.501 Betreuungsstunden im Jahr zusätzlich 50 Cent mehr pro Stunde. Ab Beginn des Jahres 2020 wird zudem der Stundensatz auf 4,90 Euro angehoben. Zudem werden jetzt auch die finanziellen Regelungen für Vertretungsfälle verbessert. Diese Änderungen hatte der Rat im Juni beschlossen, nachdem das Thema auch bereits längere Zeit im Rat diskutiert worden war.

Für die Stadt Braunschweig bedeutet dies Mehrausgaben von derzeit 4,8 Millionen Euro jährlich – rund 2 Millionen für das laufende Jahr, da die Regelung erst seit August läuft. Oberbürgermeister Ulrich Markurth: "Das ist viel Geld, das wir jedoch in die Hand nehmen wollen, um den Beruf der Kindertagespflegepersonen attraktiver zu machen und so die Kinderbetreuung in Braunschweig weiter zu verbessern. Sie soll aber auch mehr Wertschätzung für diese anstrengende und nicht immer leichte Arbeit ausdrücken. Die Kindertagespflegepersonen ermöglichen ebenso wie die Erzieherinnen und Erzieher den Eltern, insbesondere berufstätigen Frauen, Familie und Beruf besser zu vereinbaren. Und uns als Kommune die Erfüllung des Rechtsanspruchs. Kindertagespflege ist eine gute und wichtige Alternative zu den institutionellen Einrichtungen. Natürlich hoffen wir, dass sich auch durch bessere Bezahlung mehr Menschen zu dieser Tätigkeit entschließen."

Ausgaben in den letzten zehn Jahren mehr als verdoppelt


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Oberbürgermeister Ulrich Markurth. Foto: Alexander Panknin

Markurth betonte, wie stark sich die Stadt für das Thema Kinderbetreuung seit Jahren engagiere. Die Ausgaben dafür hätten sich in den letzten zehn Jahren mehr als verdoppelt, zudem habe die Stadt in diesem Jahr ein Paket zu Qualitätsverbesserungen auf den Weg gebracht. "Nicht zu reden von all den Kinderbetreuungseinrichtungen und zusätzlichen Gruppen, die wir seit Jahren neu schaffen. Ausbau der Plätze, insbesondere in Krippe und Kindertagespflege, Einrichtung von Familienzentren, Kooperative Ganztagsschulen, die Liste von Dingen, die wir hier nicht zuletzt dank gestiegener Nachfrage, gesetzlicher Regelungen und steigenden Kinderzahlen seit Jahren schultern, ist lang."


Die Stadt hatte sich im Vorfeld der Ratsentscheidung intensiv mit dem Thema Bezahlung in der Kindertagespflege befasst und dazu Informationsabende mit Kindertagespflegepersonen veranstaltet. Ab Oktober werden weitere Workshops stattfinden, etwa zu den Themen leistungsgerechte Ausdifferenzierung der Vergütung (etwa bei mehrjähriger Tätigkeit), Zuschläge zur Sachkostenerstattung (Miete, Räumlichkeiten), rechtliche Situation von Urlaubs- und Krankheitszeiten. Auf dieser Basis sollen in Zukunft noch weitere Regelungen in Abstimmung den Ratsgremien herbeigeführt werden, die die Bedingungen für die Tagespflegepersonen weiter verbessern.

Derzeit werden 1.024 Kinder in Braunschweig in der Kindertagespflege betreut. Davon sind etwa drei Viertel im Krippenalter (0-3 Jahre), das verbleibende Viertel verteilt sich gleichermaßen auf Kinder im Kindergarten- und im Schulkindalter. Betreute Unter-Dreijährige insgesamt gibt es in Braunschweig rund 2.700 (Krippe und Kindertagespflege).


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