Mehr als zwei Drittel aller Kitas voll ausgelastet

Im laufenden Kita-Jahr ist es daher schwierig, einen Platz zu bekommen. Bei der Schulkindbetreuung ist die Nachfrage dagegen zurückgegangen.

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Symbolbild. | Foto: regionalHeute.de

Braunschweig. In Braunschweig gibt es 143 kommunal geförderte Kindertagesstätten mehr als zwei Drittel von ihnen sind voll ausgelastet. Das geht aus einer Mitteilung der Verwaltung außerhalb von Sitzungen an den Jugendhilfeausschuss hervor. Etwas entspannter ist die Lage bei der Schulkindbetreuung. Hier ist weniger als die Hälfte er Einrichtungen komplett belegt.



Stichtag der Auswertungen war der 1. März. Während die Belegungszahlen der kommunal geförderten Kindertagesstätten dem Kita-Planer entnommen wurde, sei die Auslastung in der Schulkindbetreuung durch die Betreuungseinrichtungen gemeldet worden.

Kapazitäten im laufenden Kita-Jahr begrenzt


Im Bereich der Kindertagesstätten liegt demnach bei 103 von 143 Einrichtungen die Auslastung bei 98 bis 100 Prozent. Wobei auch eine Auslastung von 98 Prozent einer Vollauslastung gleichkomme, heißt es in der Verwaltungsvorlage. In einem Großteil der Einrichtungen entspreche dies nur einem einzelnen, temporär unbelegten Platz. In 31 der Kitas habe die Auslastung am Stichtag bei 90 bis 97 Prozent und in neun Einrichtungen unter 90 Prozent gelegen. Die Gesamtauslastungssituation entspreche mit 98,1 Prozent annähernd der Vorjahressituation (97,9) und zeige auf, dass die Kapazitäten für Aufnahmen im laufenden Kita-Jahr in den bestehenden Betreuungsangeboten weiterhin sehr begrenzt seien. Die Verwaltung verweist daher erneut auf die sehr hohe Bedeutung der Platzvermittlung zur Sicherstellung des Rechtsanspruchs auf einen Betreuungsplatz.


Eine Verbesserung der Platzsituation erwartet die Stadt schon bald. Trotz baulicher Verzögerungen werde noch im Verlauf des aktuellen Kita-Jahres mit der Inbetriebnahme der Kindertagesstätten in den Neubaugebieten Heinrich-der-Löwe und Stöckheim-Süd gerechnet. Auch die Erweiterung der Kinderkrippe Sonnenschein werde positive Auswirkungen haben.

Neuaufnahmen und Wiederbelegungen verschoben


Von den am Stichtag 164 nicht belegten Plätzen seien aktuell bereits rund 65 Plätze für einen zukünftigen Betreuungsbeginn durch Vertragsabschlüsse oder Zusagen vergeben. Einfluss auf die Zahlen habe zudem der Umstand, dass dort, wo im laufenden Kita-Jahr zusätzliche Plätze geschaffen wurden, zum Teil noch gestaffelte Aufnahmen laufen würden. Darüber hinaus würden sich aktuell auch wieder pandemiebedingte Personalausfälle in der Belegung niederschlagen. So seien zum Beispiel dort, wo übergangsweise nur eine Notbetreuung sichergestellt werden kann, Neuaufnahmen oder Wiederbelegungen frei werdender Plätze verschoben worden.

Darüber hinaus zeige sich unverändert, dass insbesondere kürzere Betreuungszeiten sowie eine periphere Lage vorübergehend zu freien Plätzen führen könnten. Bei Kitas mit Unterbelegung würden weitergehende Handlungsbedarfe kontinuierlich durch die Platzvermittlung/Kita-Planung geklärt. Sofern weiterer Abstimmungs- oder Handlungsbedarf bestehe, werde dieser mit der Kita-Leitung oder dem jeweiligen Träger erörtert.

Drei Einrichtungen mit Überbelegung


Für den Bereich der Schulkindbetreuung stellt sich eine differenzierte Auslastungslage dar. In 29 der insgesamt 71 Einrichtungen beträgt die Auslastung 98 Prozent und mehr. Drei dieser Einrichtungen hätten sogar temporäre Überbelegungen gemeldet. 26 Einrichtungen erreichten am Stichtag eine Auslastung zwischen 90 und 97 Prozent. In 16 Einrichtungen liegt die Auslastung unter 90 Prozent. Teilweise sei die Belegung der Plätze im Vergleich zu den Vorjahren leicht rückläufig. Es sei vornehmlich eine verminderte Nachfrage nach kostenpflichtigen Angeboten zu verzeichnen, so die Verwaltung.

Diese Entwicklungen ließen sich zum überwiegenden Teil auf die Pandemiesituation zurückführen und zum anderen würden Schwankungen immer wieder durch sich verändernde Situationen (Wegzug von Familien) vor Ort verursacht. Auch das zweite Jahr der Corona-Pandemie stelle die Grundschulen und die dazugehörigen Schulkindbetreuungen sowie die Familien vor große Herausforderungen. Die Auswirkungen seien in den Familien insofern spürbar, als dass zum Beispiel ein Teil der Eltern ihre Kinder eher zu Hause behalten wollten (Homeoffice, Schutz vor Infektionen) oder dass bei finanziellen Schwierigkeiten (zum Beispiel Kurzarbeit) kostenfreie Angebote bevorzugt würden.

Änderungen in den Angebotsformen


Die entsprechenden Verordnungen des Niedersächsischen Kultusministeriums hätten den Ablauf und das Reglement nicht nur in Schule, sondern auch im Nachmittagsbetreuungsbereich geprägt. Die Pflicht zur Kohortenbildung habe die bestehenden Gruppenzusammensetzungen und Gruppengrößen verändert und damit auch Änderungen in den Angebotsformen zur Folge.

An einer Reihe von Standorten zeichne sich jedoch bereits wieder eine Erhöhung der Nachfrage ab. Bei der Anmeldung für die ersten Klassen sei ein vermehrter Bedarf nach Betreuungsplätzen festzustellen. Auf der Grundlage der abgefragten Bedarfe seien im Zuge der Umwandlung der Grundschule Ilmenaustraße / Weststadt in eine kooperative Ganztagsschule weitere Plätze in Planung.


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