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Braunschweig 2015: Mehr Diebstähle, weniger Wohnungseinbrüche

von Sina Rühland


| Foto: Sina Rühland



Braunschweig. Mehr Diebstähle, mehr Körperverletzungen, weniger Wohnungseinbrüche: die Kriminalitätsstatistik 2015 für das Braunschweiger Stadtgebiet zeigt einen Anstieg der Straftaten von plus 1,69 Prozent. Vorgestellt wurden die Zahlen am Mittwoch durch die Polizeidirektion Braunschweig. 

Mit 25.497 Straftaten registrierte die Statistik 423 Straftaten für die Stadt Braunschweig mehr als noch im Jahr 2014. Insgesamt 14.932 Fälle konnten von der Polizei aufgeklärt werden – weniger als im Vorjahr. 7.146 der ermittelten Tatverdächtigen seien Deutsche, 4.074 seien nicht deutsch, erklärte Inspektionsleiterin Cordula Müller. Darunter seien 1.790 Asylbewerber. Müller wies darauf hin, wie niedrig die Zahl der straffällig gewordenen Asylbewerber sei, bedenke man den hohen Durchlauf  in der Erstaufnahmestelle Kralenriede und die Gesamtzahl der Braunschweiger Bevölkerung.

Mehr Laden- und Taschendiebstähle


Die Zunahme der angezeigten Straftaten resultieren laut Müller aus einem Anstieg der Zahlen bei Laden- und Taschendiebstählen. Der Ladendiebstahl habe mit 2.241 Taten den höchsten Stand seit 2011 erreicht. Zugenommen habe dieser insbesondere in der Innenstadt sowie im Bereich Kralenriede. Etwa die Hälfte der Taten seien von Asylbewerbern begangen worden. Ebenfalls zugenommen haben die Taschendiebstähle. Ein Höchststand ist mit 814 Taten auch hier erreicht. Insgesamt 32 gemeldete Fälle seien durch das "Antanzen" verübt worden. Die männlichen Tatverdächtigen kämen oftmals aus dem nordafrikanischen Raum, sagte Müller.

Deutlicher Anstieg von Pkw-Diebstählen


Zugenommen haben 2015 auch die Diebstähle von Pkw. Mit 239 Fällen sind die Zahlen im Vergleich zum Vorjahr um 76 Taten deutlich gestiegen. Bei den Fahrzeugen habe es sich vor allem um fünf bis zehn Jahre alte Modelle mit Dieselmotor gehandelt.

Weniger Wohnungseinbrüche


375 Wohnungseinbrüche wurden 2015 im Stadtgebiet registriert. Dies sei der zweitniedrigste Wert seit 2011, erklärte Cordula Müller. In 133 Fällen sei die Tat im Versuchsstadium stecken geblieben. Die Täter hätten sowohl tagsüber als auch nachts zugeschlagen. "Insgesamt 67 Einbrüche konnten geklärt werden." Dies entspreche eine Aufklärungsquote von 17,87 Prozent. "Bei den Tatverdächtigen hat es sich überwiegend um ortsansässige, vorbestrafte Einzeltäter gehandelt". Überörtliche Bandenstrukturen hätten die Ermittler im Stadtgebiet nicht festgestellt.

Enkeltrick – Gefahr für ältere Bewohner


Der "Enkeltrick" schlägt mit 155 Taten als häufigster Betrug zu Buche. Bei sieben der Taten erbeuteten die vor allem aus Osteuropa stammenden Tätergruppen alleine mit dem Enkeltrick Bargeld in Höhe von etwa 230.00 Euro von älteren Menschen. Kripo-Chef Ulf Küch erinnerte daran, dass "wir alle irgendwann in das Senioren-Alter kämen" und eventuell von solchen Anrufen betroffen sein könnten. Insgesamt sei ein Schaden von 350.000 Euro entstanden.


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