Braunschweig. Immer wieder kommt es in Braunschweig zu teils schweren Unfällen mit Straßenbahnen und Bussen. Erst in der vergangenen Woche wurde eine junge Scooter-Fahrerin von einer Straßenbahn angefahren. Unfälle wie diese enden nicht selten mit schweren Verletzungen. Doch auch für die Bus- und Straßenbahnfahrer sind Unfälle oftmals eine schwere Belastung. Wie man damit umgeht, hat die Braunschweiger Verkehrs-GmbH (BSVG) auf Nachfrage von regionalHeute.de erklärt.
Von schweren Unfällen mit Bussen und Schienenfahrzeugen berichtet regionalHeute.de häufig. Wie viele es im Einsatzbereich der BSVG tatsächlich sind, darüber gibt man keine Auskunft. "Glücklicherweise sind schwere Verkehrsunfälle mit Bus oder Stadtbahn selten. Eine Häufung an einem bestimmten Schwerpunkt liegt nicht vor", sagt BSVG-Sprecher Felix Palesch. Doch wenn etwas passiert, sei man gut aufgestellt und es setzt sich ein Automatismus in Gang.
Bestmögliche Unterstützung nach traumatischen Ereignissen
Bei einem Unfall, egal ob Bus oder Straßenbahn, wird die Leitstelle der BSVG informiert. Anschließend wird durch die Leitstelle das weitere Vorgehen koordiniert und je nach Bedarf internes Personal, Polizei und Rettungskräfte zur Unfallstelle gerufen. Verletzte werden entsprechend versorgt, doch auch die Fahrer oder Fahrerinnen werden betreut. Die BSVG habe für derartige Fälle feste Abläufe und geschultes Personal, um den Fahrerinnen und Fahrern die bestmögliche Unterstützung nach traumatischen Ereignissen zukommen zu lassen.
"Wichtig ist eine schnelle Hilfe vor Ort. Deswegen sind sowohl die Verkehrsmeister unserer Leitstelle als auch die Betriebsaufsicht in Grundlagen der Seelsorgerischen Betreuung geschult. Dadurch ist in jedem Fall eine Erstbetreuung unserer Kolleginnen und Kollegen sichergestellt", so Palesch.
Peers-Team kümmert sich um Mitarbeiter
Um auch darüber hinaus eine gute psychologische Betreuung der Mitarbeiter zu gewährleisten, habe die BSVG ein sogenanntes Peers-Team aufgestellt. Dabei handele es sich um speziell geschulte Mitarbeiter, die ihre Kollegen nach schweren Unfällen oder ähnliches seelsorgerisch betreuen.
Das Peers-Team kümmere sich insbesondere um die Erstbetreuung am Unfallort beziehungsweise auf dem Betriebshof unmittelbar nach dem traumatischen Ereignis. Zur besseren Verarbeitung von traumatischen Ereignissen erfolge auch eine temporäre Freistellung vom Dienst an den Folgentagen. Bei Bedarf wird der betroffene Mitarbeiter durch das Peers Team auch zum Arzt oder bis nach Hause beziehungsweise in ein geschütztes Umfeld begleitet.
Wenige Tage nach dem traumatischen Ereignis führt das gleiche Peers-Mitglied weitere Gespräche mit dem betroffenen Mitarbeiter nach Standard der Bundesvereinigung „Stressbearbeitung nach belastenden Ereignissen“. Auch danach werde der Kontakt in den nächsten Wochen gehalten, um unter anderem wichtige Fragen zu klären. Beispielsweise ob der betroffene Mitarbeiter die Situation geeignet verarbeiten kann oder mehr Zeit benötigt. Ob er ohne weiteres wieder in den Dienst eintreten kann oder muss eine behutsame Wiedereingliederung erfolgen muss. Und, ob die seelsorgerische Betreuung durch das Peers-Team ausreicht oder es zusätzliche interne oder externe Hilfe benötigt, um den betroffenen Mitarbeiter zu unterstützen.
"Durch diesen Prozess stellt die BSVG sicher, dass Mitarbeitende nach einem traumatischen Ereignis bestmöglich unterstützt werden und auch tatsächlich wieder bereit für die Rückkehr in den regulären Fahrdienst sind", erklärt Felix Palesch abschließend.
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