Nette Chefs und freiwilliges Engagement

von Sina Rühland


| Foto: Privat



Braunschweig. 3.500 ehrenamtliche DRK-Kräfte sind bisher in Niedersachsens Notunterkünften für schutzsuchende Menschen im Einsatz. Auch die Braunschweiger Kräfte unterstützen, wo es gerade nötig ist. Die Arbeitgeber zeigen sich hier sehr kooperativ und ermöglichen die Freistellung der Arbeitnehmer, erklärt DRK-Kreisbereitschaftsleiter Olaf Kleint. 

Sie bauen Turnhallen um, kümmern sich um Wasseranschlüsse, helfen schutzsuchenden Menschen ihren Weg zu finden. Sie verteilen Kleidung, organisieren Hilfsaktionen und helfen bei Behördengängen. Aktuell steht Deutschlands Solidarität auf den tragenden Säulen des Ehrenamtes. Um diese Hilfsbreitschaft auch umsetzen zu können, bedarf es der Freistellung der Ehrenamtlichen durch den jeweiligen Arbeitgeber. "Mann muss sagen, dass die Freistellung der freiwilligen Helfer hier in der Region unproblematisch ist", sagt Olaf Kleint. "Die Arbeitnehmer haben bisher fast durchweg positiv reagiert, wenn ein Mitarbeiter seine Arbeitskraft für das Ehrenamt nutzen wollte."  Auch der Vorstandsvorsitzende des DRK-Landesverbandes Niedersachsen Dr. Ralf Selbach erklärte kürzlich: „Wir danken den Arbeitgebern, dass sie bisher so verständnisvoll unsere DRK-Helferinnen und -Helfer für ihren ehrenamtlichen Einsatz freigestellt haben. Ohne den immensen Einsatz von Freiwilligen könnten die Länder und Kommunen die Unterbringung, Verpflegung und Betreuung der in diesem Jahr erwarteten eine Million Flüchtlinge nicht bewältigen."

Kein Ersatz für hauptamtliche Arbeitskräfte


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Tonnen an Spenden gingen bei der DRK-Kaufbar ein. Foto: Sina Rühland



Wenn, wie es in den vergangenen Wochen bundesweit immer wieder passiert ist, ungeahnt hunderte Menschen auf den Bahnhöfen ankommen, sind stets Ehrenamtliche vor Ort. Freiwillige Feuerwehren, Technisches Hilfswerk, Wohlfahrtsverbände, Kirchen oder kleiner organisierte Gruppen. In der Not hilft das Ehrenamt. Doch sollte man sich auf dem freiwilligen Engagement ausruhen? Olaf Kleint erinnert daran, dass die vielen Freiwilligen gerade für die kurzfristigen Notsituationen unabdingbar seien. "Es darf jedoch nicht sein, dass Kommunen über die freiwillige Kräfte versuchen Geld einzusparen. Ehrenamtliche sollten kein Ersatz für hauptamtliche Mitarbeiter sein. "

Wenn der Chef "Nein" sagt


"Im Gegensatz zu der Freiwilligen Feuerwehr gibt es bei uns keine Rechtsgrundlage, damit die Ehrenamtlichen freigestellt werden können. Wir appellieren also an die Großzügigkeit der Arbeitgeber. Ich verstehe allerdings auch, wenn ein sehr kleiner Betrieb nicht plötzlich auf einen Mitarbeiter verzichten kann", so Kleint. Jedoch werbe man auch weiterhin bei den Arbeitgebern für die Freistellung der engagierten Mitarbeiter.


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