Braunschweig. Im Februar hatte BS Energy die Zusammensetzung des Braunschweiger Trinkwassers geändert, was zu einigen Beschwerden geführt hatte. Zudem gab es zeitweise Gerüchte, BS Energy wolle seine Anteile an der Harzwasserwerken verkaufen, was aber mittlerweile dementiert wurde. In der Ratssitzung am Dienstag kam das Thema erneut auf den Tisch. Änderungsanträge der Ratsgruppe Die FRAKTION. BS sowie der Ratsfrau Andrea Hillner (Die Basis), die darauf hinwirken wollten, zum alten Harzwasser zurückzukehren, wurden abgelehnt.
Ausgangspunkt war ein Antrag der CDU-Fraktion. Dieser sah lediglich vor, an die kommunalen Vertreter im Aufsichtsrat von BS Energy mit Oberbürgermeister Dr. Thorsten Kornblum an der Spitze zu appellieren, dass die Anteile an den Harzwasserwerken auch zukünftig nicht veräußert werden. Außerdem sollte sich der Oberbürgermeister bei der Niedersächsischen Landesregierung für den Ankauf angebotener Anteile an den Harzwasserwerken einsetzen. Auch dieser Antrag wurde mehrheitlich abgelehnt.
Beimischung aus Börßum beenden
Die Gruppe Die FRAKTION. BS hatte allerdings in einem Änderungsantrag ergänzt, dass der Rat darum bitten solle, dass die Beimischung des Grundwassers aus dem Wasserwerk Börßum beendet und das Trinkwasser wieder von den Harzer Talsperren bezogen werde. Ratsfrau Hillner wiederum hatte dies mit der Formulierung, dass die Beimischung des Grundwassers aus Börßum bei akutem Bedarf erfolgen kann, in einem weiteren Antrag abgemildert.
Für die FRAKTION erklärte Ratsherr Udo Sommerfeld (Die Linke), dass er bisher nur negative Rückmeldung über das neue Trinkwasser erhalten habe. Zudem könne jeder Haushalt wahrnehmen, dass der Kalkanteil im Trinkwasser zugenommen habe. Dies wirke sich negativ auf elektrische Geräte und den Energieverbrauch aus. Das zentrale Argument der Wasserknappheit könne er nicht nachvollziehen, da bei Trockenheit das Grundwasser ebenso wie das Talsperrenwasser betroffen sei.
"In erster Linie ein Kommunikationsproblem"
Christoph Bratmann (SPD) wand dagegen ein, dass das Braunschweiger Trinkwasser immer noch eine hervorragende Qualität habe. Und Rochus Jonas (Bündnis 90 / Die Grünen) erklärte, dass es in erster Linie ein Kommunikationsproblem gegeben habe. Die Probleme mit dem Trinkwasser zu Beginn der Umstellung seien technischer Art gewesen, hätten aber nichts mit dem neuen Wasser zu tun gehabt. Er wünsche sich hier eine bessere Informationspolitik seitens BS Energy, die auch für alle verständlich sei. Sein Fraktionskollege Gordon Schnepel stellte klar, dass hier die Versorgungssicherheit wichtiger sei als die Wasserqualität. Dem schloss sich die Mehrheit des Rates an.
Warum BS Energy das Trinkwasser umgestellt hat, lesen Sie hier.
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