Polizei informierte über "Enkeltrick" und falsche Polizisten


Experten informierten beim Symposium über "Straftaten zum Nachteil älterer Menschen". Foto: Polizei
Experten informierten beim Symposium über "Straftaten zum Nachteil älterer Menschen". Foto: Polizei

Braunschweig. Zunehmend ist die Polizei mit dem Phänomen "Enkeltrick" und "falsche Polizeibeamte", zwei Betrugsmaschen die leider immer wieder zum Erfolg der Täter führen, beschäftigt. Am Dienstag fand ein Symposium bei der Polizeidirektion Braunschweig statt bei dem Experten über das Thema "Straftaten zum Nachteil älterer Menschen" informierten, so die Polizei in einer Pressemitteilung.


Polizeipräsident Michael Pientka habe am Dienstag 100 Vertreterinnen und Vertreter verschiedener gesellschaftlicher Institutionen wie die Mitarbeiter regionaler Geldinstitute, von Pflege- und Sozialdiensten, Seniorenverbänden oder der Opferhilfe sowie Experten von Staatanwaltschaft und Polizei in der Polizeidirektion Braunschweig beim Symposium "Straftaten zum Nachteil älterer Menschen" begrüßt.

Hohe Dunkelziffer


Die Taten in diesem Deliktsfeld seien äußerst vielfältig, denn die Betrüger würden äußerst kreativ werden, wenn es darum gehe, sich neue Betrugsmaschen einfallen zu lassen, um Seniorinnen und Senioren um ihr Erspartes zu bringen. Die bekanntgewordenen Fälle würden seit Jahren mit insgesamt immer größeren Schadenssummen steigen. Allein in der Polizeidirektion Braunschweig lag der Schaden im vergangenen Jahr fast bei 1.7 Millionen Euro. Zudem müsse davon ausgegangen werden, dass viele Straftaten zum Nachteil älterer Menschen im Dunkelfeld bleiben und nicht zur Anzeige gebracht werden. Die Opfer hätten große Scham und würden sich davor scheuen, zur Polizei zu gehen oder sich ihren Angehörigen anzuvertrauen.

"Mit dem Symposium möchten wir insbesondere Personen aus dem Umfeld der Senioren, wie zum Beispiel Pflegepersonal oder Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Geldinstituten erreichen. Menschen, die im engen Kontakt zu den potentiellen Opfern stehen, könnten diese für die Gefahren sensibilisieren. Ich freue mich sehr über das große Interesse an unserer Veranstaltung, macht es doch deutlich, wie wichtig die gemeinsame Präventionsarbeit aussehen kann und welchen Beitrag die einzelnen Akteure leisten müssen, um die Seniorinnen und Senioren zu schützen", erklärte Michael Pientka in seiner Begrüßung.

Bekämpfung der Straftaten kann nur gemeinsam gelingen


Im Rahmen des Symposiums wurde der Deliktsbereich von verschiedenen Seiten beleuchtet: Das LKA Niedersachsen habe über die aktuelle Lage im Land berichtet und stellte anhand von Beispielen verschiedene Tatbegehungsweisen vor. Aus dem Polizeipräsidium Westhessen präsentierte Stefan Kneissler-Süss die Präventionsmaßnahmen und Opferarbeit bei Delikten zum Nachteil älterer Menschen in Hessen. Rainer Bruckert, Landesvorsitzender Niedersachsen vom "Weißen Ring" beleuchtete die Auswirkungen dieser Straftaten auf die Opfer. Spannende Einblicke in die Präventionsarbeit der Geldinstitute gab Axel Rittmüller von der Nord/LB Hannover. Den Abschluss habe eine lebhafte Podiumsdiskussion im Plenum gebildet mit dem Wunsch nach weiterem Austausch und nach Folgeveranstaltungen. Letztlich sei die Erkenntnis aller Gäste gewesen, dass die Bekämpfung der "Straftaten zum Nachteil älterer Menschen" nur als eine gemeinsame Anstrengung gelingen könne.


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