Polizei: "Tempolimits allein werden A2 nicht sicherer machen"

von Robert Braumann


Aufgenommen im LK Helmstedt, nahe Parkplatz Uhry. Der Abstand beträgt lediglich 14 Meter. Foto: Polizei Braunschweig.
Aufgenommen im LK Helmstedt, nahe Parkplatz Uhry. Der Abstand beträgt lediglich 14 Meter. Foto: Polizei Braunschweig. | Foto: Polizei Braunschweig.



Braunschweig. Nach den schweren Unfällen auf der A2 hat die Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr einige Maßnahmen ergriffen, um die Unfallgefahr zu verringern. Aus Sicht von Polizeisprecher Wolfgang Klages, greift vor allem das Absenken der Geschwindigkeit nur bedingt. 

Gegenüber regionalHeute.de sagte er: "Es ist gut und richtig, dass man versucht in der aktuellen Situation etwas zu unternehmen, allein mit einem Tempolimit und mehr Kontrollen wird man die A2 aber nicht sicherer bekommen." Er sieht vor allem die Unaufmerksamkeit der Fahrer als Problem und die bekäme man leider nicht mit diesen Maßnahmen in den Griff. "Leider stellen wir in den letzten Jahren immer mehr fest, dass sich das Gefahrenbewusstsein hinter dem Lenkrad verändert hat, viele sind mit der Maxime unterwegs, warum sollte gerade mir etwas passieren?".

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Pressesprecher Polizei Braunschweig, Wolfgang Klages. Foto: Polizei



Aus Sicht des Polizeisprechers herrscht eine gewisse Sorglosigkeit hinter dem Steuer. "Die Autos werden immer sicherer, aber die Fahrer nicht. Mittlerweile gibt es in den Fahrzeugen so viele Assistenz und Unterhaltungssysteme, diese müssen aber auch bedient werden. Dazu wird auf dem Smartphone herumgespielt oder sich mit anderen Dingen beschäftigt." Im letzten Jahr habe man in Braunschweig hunderte Bußgelder wegen Handynutzung am Steuer verhängt, dazu würden auch immer mehr Menschen unangeschnallt fahren, die Zahlen steigen in den letzten Jahren immer weiter an, so Klages.

Technik verfeinern


Um die A2 sicherer zu machen, müsse man daher auch das Bewusstsein der Fahrer erreichen. Er plädiert außerdem für eine Verfeinerung der Verkehrsleitsysteme. "Überall auf der A2 gibt es die Warnschilder, die auf einen Stau hinweisen, dennoch erleben wir es, dass Fahrer nahezu ungebremst auf das Stauende auffahren, offenbar werden die Warnungen nicht wahrgenommen". In vielen Fällen auch von LKW-Fahrern, sie sind für rund 50 Prozent der Unfälle auf der A2 verantwordlich, lässt Klages wissen. Hier müsse es grundsätzliche Überlegungen geben, wie man die Fahrer effektiv erreichen könne. "Technisch gibt es da sicher eine Reihe von Möglichkeiten, in einigen Fahrzeugen sind die Warnschilder direkt mit der Technik im LKW verbunden, dort wird der Fahrer dann gesondert über eine Gefahr informiert, leider ist dies längst nicht Standart." Für die Brummi-Fahrer stünden oft stundenlange monotone Fahrten an, da könne es auch immer wieder zu Unaufmerksamkeiten kommen, hier müsse angesetzt werden, um die Menschen dennoch zu erreichen, so der Polizeisprecher. Die Braunschweiger Polizei will dennoch auch die Kontrollen weiter hochhalten. "Die Fahrer sollen wissen, dass in Braunschweig durchgegriffen und kontrolliert wird, so etwas spricht sich nämlich auch herum", so der Polizeisprecher.


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