Quasi uneinholbar: Jörg Gille ist seit 40 Jahren Bürgermeister

von Christina Balder




Hondelage. Doch, Konkurrenz habe es schon gegeben, "haufenweise", sagt Jörg Gille. Aber durchgesetzt bei den Bürgermeisterwahlen hat sich immer nur einer: er. Der 74-Jährige ist am Montagabend vor der Stadtbezirksratssitzung für 40 Jahre im Amt des Hondelager Bürgermeisters geehrt worden. Das ist eine in Braunschweig bisher einmalige Leistung, die auch so bald nicht wiederholt werden kann.

Oberbürgermeister Ulrich Markurth ehrte den dienstältesten Bezirksbürgermeister der Stadt. Er sagte, er habe erst einmal überlegen müssen: "Kann das sein? Kaum geboren, schon politisch aktiv?" Tatsächlich fand Gille den Weg zu den Sozialdemokraten mit Ende 20 und arbeitete sich dann schnell hoch. Erst Mitglied im Gemeinderat, dann Kreistagsmitglied. Nach der Gebietsreform 1974 wurde er Ratsherr der Stadt Braunschweig und blieb es bis 1986. Seit Juli 1974 ist er außerdem - und das bis heute - Orts-, beziehungsweise Bezirksbürgermeister von Hondelage. Im vergangenen Jahr bekam er das Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland verliehen.

"40 Jahre als Bürgermeister sind ein bisher einmaliges Jubiläum", sagte Markurth, "und egal, wie sehr man sich anstrengt, wird das in absehbarer Zeit niemand sonst erreichen können." Gille, der sich über Jahrzehnte hinweg immer wieder gegen andere Kandidaten durchgesetzt hat, sei zwar "nicht so ganz stromlinienförmig", doch wenn einer trotz seiner Ecken und Kanten immer wieder gewählt würde, müsse er schon besonders sein, befand der Oberbürgermeister.

Gille habe die Geschicke des Ortes bisher als "Kümmerer" mitgelenkt und mit der Sternwarte auch eines der Kleinode der ganzen Stadt maßgeblich mit auf den Weg gebracht. Er habe immer darauf bestanden, dass Hondelage ein eigenständiger Stadtteil bleibt und keine Kompromisse in einer Fusion eingehen muss.




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