Serie – Braunschweig, deine Straßen: Hamburger Straße

von Robert Braumann


| Foto: regionalHeute.de



Braunschweig. Bohlweg, Petritorwall, Radeklint, Jasperallee und, und, und… Eine Stadt hat naturgemäß viele Straßen und hinter den Namen stecken oft spannende Geschichten.

Im zweiten Teil der Serie widmen wir uns der Hamburger Straße. Der Name stammt tatsächlich vom ursprünglichen Streckenverlauf. Sie wurde bereits im Mittelalter als Handels- und Heerstraße genutzt und führte von der Löwenstadt bis zur Hansestadt Hamburg. Seitdem hat sich bei der Bebauung einiges getan. Bereits 1797 wurde in diesem Bereich ein jüdischer Friedhof angelegt. Zu der Zeit weit außerhalb der Stadtgrenzen. Der Schützenplatz entstand 1890, hier werden also schon seit vielen Jahren regelmäßig Jahrmärkte veranstaltet. Etwa um 1898 gründete der Unternehmer Friedrich Jürgens an der Hamburger Straße die "Brauerei Friedrich Jürgens". Die verschiedenen Biere wurden zum Teil weit über den Freistaat Braunschweig hinaus vertrieben. Das Unternehmen schloss sich 1920 mit der "National Brauerei" zusammen und schließlich wurde schließlich zur "Nation-Jürgens-Brauerei". 1977 stellte das Unternehmen seinen Betrieb ein. Auch Johann Andreas Schmalbauch gehört zu Geschichte der Straße. Er gründete hier die 1898 die Blechwarenfabrik J.A. Schmalbauch (später in Schmalbach umbenannt). Sie stellte eine neuartige Dose zur Konservierung insbesondere von Spargel her. Dazu ist das Stadion natürlich eng mit der Hamburger Straße verbunden. Als der Standort auserkoren wurde, wuchs dort noch der eben erwähnte Spargel und von der Endstation der Straßenbahn waren es zehn Minuten Fußweg. Die 1923 eröffnete Sportstätte, in der aktuell die Eintracht auf Punktejagd geht, hatte ursprünglich etwa 28.000 überwiegend Stehplätze und eine Holztribüne.

Ein neuer Verlauf


Übrigens: Bis Mitte des 20. Jahrhunderts begann die Straße im Süden bereits am Wendentor. Zwischen dem Wendentor und dem heutigen Innenstadtring, waren in den 1840er Jahren auf einem kleinen Abschnitt drei Zichorienfabriken und eine Wachstuchfabrik versammelt. In Zichorienfabriken wurde aus der Wurzel der Gemeinen Wegwarte ein kaffeeähnliches Getränk hergestellt. Nach der Errichtung der Technische Hochschule wandelte sich das Gebiet. Erst 1946 wurde der Straßenabschnitt zwischen Wendentor und Innenstadtring in Mühlenpfordtstraße umbenannt. Nach und nach entstand das Bild, das wir aktuell kennen. Heute glänzt die Straße mit einer großen Baustelle, kein Wunder das mal etwas getan werden muss, schließlich hat die Strecke ja einiges hinter sich...*

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Teil 1 - der Bohlweg*


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