Telekom-Schließung: So geht man mit verdienten Kollegen nicht um


Dr. Christos Pantazis Foto: Anke Donner
Dr. Christos Pantazis Foto: Anke Donner | Foto: Anke Donner

Braunschweig. Die SPD Braunschweig steht solidarisch an der Seite der Beschäftigten der Deutschen Telekom AG am Standort Braunschweig. Die entsprechende Pressemitteilung veröffentlicht regionalHeute.de unkommentiert und ungekürzt.



„Diese Menschen weiter zum Spielball eines hausinternen Sparkurses zu machen werden wir nicht akzeptieren“, macht Dr. Christos Pantazis, stv. Vorsitzender der SPD- Landtagsfraktion und Vorsitzender der SPD Braunschweig, deutlich. „Wir unterstützen zu Hundertprozent die Forderungen von Verdi und fordern die Deutsche Telekom AG auf, ihre digitalen Ressourcen zu nutzen, um den Menschen am Standort Braunschweig ein würdiges Arbeitsumfeld zu verschaffen.“

Hintergrund dieser Aussagen ist die geplante Verlagerung des Braunschweiger Telekom-Standorts nach Hannover als vorläufiges Ende einer jahrzehntelangen Odyssee für die betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Telekom am Standort Braunschweig: Diese wurden bereits im Jahr 2004 in die Telekom-Billigtochter Vivento Customer Services GmbH (VCS) ausgelagert und mussten dabei deutliche Gehaltseinschränkungen in Kauf nehmen. Nach und nach wurden die bundesweit 51 VCS-Standorte auf nunmehr fünf Orte zusammengestrichen, wodurch in Braunschweig mittlerweile auch Mitarbeiter aus dem Großraum Dresden, Halle und Leipzig arbeiten und teilweise extreme Anfahrtswege in Kauf nehmen müssen. Nun soll auch der Braunschweiger Standort, an dem derzeit noch 205 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt sind, geschlossen werden: „Diese stehen jetzt vor einer klassischen Lose-Lose-Situation: Entweder zu schlechteren Konditionen in den Frühruhestand zu gehen oder den noch weiteren Anfahrtsweg nach Hannover in Kauf zu nehmen“, bringt es Pantazis auf den Punkt.

Am Erfolg beteiligt


„Um es deutlich zu sagen: So geht man mit langjährigen Kollegen – das Durchschnittsalter der betroffenen Mitarbeiter beträgt 55 Jahre – nicht um“, so Pantazis weiter. „Die Menschen waren jahrzehntelang an dem Erfolg des Unternehmens maßgeblich beteiligt. Sie jetzt wie Schachfiguren von Standort zu Standort zu schieben ist unverantwortlich. Dies schadet den Menschen nicht nur gesundheitlich, sondern hat angesichts von Arbeitswegen von bis zu 120 Minuten Fahrzeit auch unmittelbare Auswirkungen auf den Alltag der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und ihre Familien.“ Denkbar wäre dagegen beispielsweise, sie mittels Home-Office weiter in einer Braunschweiger Kräftegruppe zu beschäftigen, sofern der räumliche Standort aus wirtschaftlichen Gründen nicht zu halten sei. „Ich erwarte von der Deutschen Telekom AG, dass sie alle Möglichkeiten ausschöpft, um diesen Menschen angemessene Arbeitsbedingungen zu ermöglichen. Wir stehen für entsprechende Gespräche zur Verfügung“, betont Pantazis abschließend.


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