Übernachtungs-Aktion auf dem Altstadtmarkt - Das steckt dahinter

Ein breites Bündnis sozialer Institutionen in Braunschweig fordert einen kommunalen Aktionsplan zur Überwindung der Wohnungsnot.

Symbolbild
Symbolbild | Foto: Dachstiftung Diakonie

Braunschweig. Mit einer ungewöhnlichen Aktion fordert die „Initiative Notruf Wohnungsmarkt“, ein breites Bündnis sozialer Institutionen in Braunschweig, einen kommunalen Aktionsplan zur Überwindung der Wohnungsnot. Am Samstag, 16. September, übergeben die Initiatoren nicht nur diese Forderung an die Stadtverwaltung, sondern übernachten selbst mit Betroffenen auf dem Altstadtmarkt, bieten ein Bühnenprogramm und machen ein großes symbolisches Foto mit 360 Personen – das ist die Zahl der wohnungslosen Menschen in Braunschweig. Das teilt die Dachstiftung Diakonie in einer Pressemitteilung mit.



Die Braunschweiger Bürgerinnen und Bürger werden dazu aufgerufen, Teil des Fotos zu werden. Das Aktionsbündnis nimmt dabei das Ziel der Bundesregierung auf, bis 2030 Wohnungslosigkeit zu überwinden – also auch in Braunschweig. Die ungewöhnliche Aktion auf dem Altstadtmarkt steht im Zusammenhang mit dem bundesweiten „Tag der Wohnungslosen“ einige Tage zuvor.

Forderungen sollen übergeben werden


Am 16. September sollen gegen 18 Uhr zunächst die Forderungen an einen Vertreter der Stadtverwaltung übergeben werden. „Eine Wohnung ist nicht alles, aber ohne Wohnung ist alles nichts!“, sagt Michael Bahn, Regionalleiter der Diakonischen Gesellschaft Wohnen und Beraten (DWB), die zur Dachstiftung Diakonie gehört.

Zudem wird es Informationen zur Wohnungslosigkeit in Braunschweig geben. Es folgt das Symbol-Foto, sowie ein buntes Programm auf der Bühne vor der historischen Kulisse. Es spielt die Band Zomac und es wird die Geschichte eines Betroffenen vorgelesen. Ein Redner wird das „Armutsnetzwerk“, eine Betroffenen-Initiative wohnungsloser Menschen kurz vorstellen, dessen Position erläutern und Erfahrungen aus der Zeit eigener Wohnungslosigkeit teilen. Der Abend mündet dann in der Übernachtungsaktion auf dem Altstadtmarkt.

Bündnis seit zehn Jahren


Das Bündnis „Initiative Notruf Wohnungsmarkt“ existiert seit zehn Jahren und hat zu dieser Aktion aufgerufen. Folgende Partner beteiligen sich: Neben der DWB machen die Straffälligenhilfe Cura, die Flüchtlingshilfe Refugium und die Obdachlosenhilfe „HiOb“ mit. Das soziokulturelle Zentrum „KaufBar“ des Roten Kreuzes, die Beratungsstelle „der weg“, die Braunschweiger AIDS-Hilfe und der Jugendmigrationsdienst sind ebenfalls dabei. Weitere Partner sind die Caritas, das Frauenhaus der Arbeiterwohlfahrt, der Paritätische, das Armutsnetzwerk und die „Insel“, also die Beratungsstelle für Erwachsene mit psychischen und seelischen Erkrankungen.

Sie alle erhoffen sich ein starkes Zeichen von der Aktion und am Ende einen kommunalen Aktionsplan zur Beseitigung der Wohnungsnot in der Stadt.


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