Warnstreik am Brückentag - Unzufriedenheit im Einzelhandel

Ab 10 Uhr gab es nacheinander Streikposten vor Primark am Sack, TK Maxx am Hutfiltern und SportScheck am Damm.

Kundgebung vor Primark.
Kundgebung vor Primark. | Foto: Verdi

Braunschweig. Die wachsende Unzufriedenheit über das Verhalten der Arbeitgeber in den Tarifverhandlungen des Einzelhandels wächst bei den Kolleginnen und Kollegen immer weiter. Als Antwort darauf gab es am heutigen Montag erneut Warnstreiks in der Braunschweiger Innenstadt. Darüber berichtet Verdi Bezirk Süd-Ost-Niedersachsen in einer Pressemitteilung.



Aufgerufen wurden Primark Braunschweig, SportScheck Braunschweig, H&M Schlossarkaden, IKEA Braunschweig und TK Maxx Braunschweig. Ab 10 Uhr gab es nacheinander Streikposten vor Primark am Sack, TK Maxx am Hutfiltern und SportScheck am Damm.

Aufklärung über "prekäre Lage"


Von den ehemaligen Karstadt Sport-Filialen, die seit der Übernahme als SportScheck firmieren, haben heute 12 von 14 Filialen einen Streiktag ausgerufen. Die Streikposten wurden genutzt um die Braunschweigerinnen und Braunschweiger über die aus ihrer Sicht prekäre Lage im Handel aufzuklären. In den Tarifverhandlungen gebe es weiterhin keine Fortschritte durch die fehlende Bereitschaft, soziale Verantwortung durch krisenfeste Erhöhungen zu übernehmen, so Verdi. TK Maxx weigere sich als Konzern bundesweit, den Tarifvertrag im Einzelhandel überhaupt anzuwenden und zahle daher noch weit niedrigere Entgelte.

„Der Zuspruch in der Bevölkerung ist für unsere streikenden Mitglieder immens wichtig. Denn während die Arbeitgeber weiterhin nicht erkennen wollen, dass sie eine soziale Verantwortung haben, zeigen die Reaktionen der Menschen, mit denen wir ins Gespräch kommen, dass sie unsere Forderungen verstehen und für unterstützenswert halten,“ So Marc Jäger, zuständiger Gewerkschaftssekretär.

Allgemeinverbindlichkeitserklärung gefordert


„Aus unserer Sicht sollten alle Beschäftigten das gleiche Geld für gleiche Tätigkeiten erhalten. Das wäre mit einer Allgemeinverbindlichkeitserklärung der Tarifverträge möglich, aber der Arbeitgeberverband hat daran kein großes Interesse. Das zeigt, dass man sich nur auf solidarische Kolleginnen und Kollegen verlassen kann“, ergänzt Jäger. Die Verhandlungen in Niedersachsen und Bremen gehen am 30. Oktober mit Sondierungen für den Einzelhandel weiter.


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