„Warum bist Du Trainer?“ - Löwenbanden-Schüler löcherten Lieberknecht

von André Ehlers




Braunschweig. „Wie fühlt es sich an, wenn man verliert?“ oder „Warum bist Du Trainer?“ - Dort, wo sonst Journalisten sitzen und Torsten Lieberknecht mit Fragen zum Spiel bombardieren, saßen heute jede Menge Kinder, Schüler und Schülerinnen im Stadion-Presseraum.

Sie gehören zu den 8 neuen Partnerschulen und Vereinen, die ab sofort ein Teil der „Löwenbande“ sind. Damit ist die Zahl der Kooperationspartner auf stattliche 88 gestiegen. Als Willkommensgruß gab es Urkunden und zahlreiche Geschenke. Dazu gehört auch ein Freikarten-Kontingent von bis zu 50 Tickets im Jahr, das ab dem Sommer gebucht werden kann. Außerdem wird ein Löwenbande-Fußballturnier stattfinden, welches am 12. und 13. November zum inzwischen fünften Mal in der Volksbank BraWo SoccaFive-Arena steigt und zu dem erneut über 1.000 Kids erwartet werden.

Das Wichtigste für die kleinen und etwas größeren Fans war allerdings das Foto mit dem Trainer und die Chance, jede Menge Fragen zu stellen:

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Haben die Spieler überhaupt noch Lust auf Fußball?

Lieberknecht: Unter mir als Trainer, ja! Nein, definitiv! Wir lassen uns durch nichts erschüttern und ich glaube, auch wenn es mal Rückschläge gibt, dass die Jungs jedes Wochenende ihren Job nicht nur als Beruf nachgehen, sondern immer mit viel Herzblut und Leidenschaft nachgehen. Deswegen macht es ihnen viel Spaß.

Was denkst Du, wenn so kuriose Dinge wie Eigentore im Spiel passieren?

Lieberknecht: Auch das ist für mich immer wieder eine Überraschung, was die Jungs von dem umsetzen, was ich Ihnen vorher sage und was sie nicht umsetzen. Und daran sieht man dann immer wieder, dass da kuriose Dinge bei herauskommen. Aber so lange es spannend ist und wir in aller Munde sind, weil nicht nur die Jungs draußen es manchmal besser, manchmal schlechter machen, sondern weil man sieht, wie hier die Eintracht mit ihren Fans und Euch viel Hochachtung erfährt, wie man als Verein mit so einer Situation umgeht. Das sollte nicht unerwähnt bleiben, dass wir gerade in diesem Jahr noch sehr, sehr viele Symphatien bundesweit hinzugewonnen haben. Gerade letzte Woche, als Gladbacher Fans fast das Trikot tauschen wollen, um einmal Fans von Eintracht Braunschweig zu sein, weil sie hier so schön finden bei uns.

Auf welchem Platz wird Eintracht am Saisonende stehen?

Lieberknecht: Auf so einem Platz, dass wir nächstes Jahr wieder zusammensitzen und uns über die erste Liga freuen.

Habt ihr nach dem Nürnberg-Spiel Elfmeter-Schießen geübt?

Lieberknecht: Die haben wir vorher schon ab und zu mal geschossen. Aber, ob wir sie geübt haben ... ? Elfmeter-Schießen zu trainieren ist ganz schwierig. Im Stadion ist die Druck-Situation ganz anders. Entscheidend ist, der Spieler, der zum Elfmeter-Punkt geht, der übernimmt die Verantwortung und muss mit einem klaren Gedanken antreten. Und zwar nur, dass er den Ball reinschießt.

Wie fühlst Du dich, wenn ihr verliert?

Lieberknecht: Muss ich die beantworten? Nein, also nicht so ganz gut. Es ist so, als wenn Du ein Weihnachtsgeschenk erwartest und es nicht bekommst. Eine doofe Situation.

Warum bist Du Trainer geworden?

Lieberknecht:  Das frage ich mich auch manchmal. Nein, ich habe selbst 16 Jahre Profi-Fußball gespielt. Irgendwann entwickelt man so einen Faible dafür, oder lernt Trainer kennen, die einen diesen Beruf nahelegen. Vielleicht aufgrund der Tatsache, dass man sieht, die Fußball-Karriere kann wohl nicht ganz so groß werden. Und das hat mich bewogen, hier bei Eintracht im Jugendbereich anzufangen, die U19 zu trainieren und die Fußball-Lehrer-Ausbildung zu machen. Aber es gab in der Vergangenheit immer wieder Momente, die dazu geführt haben, dass ich diesen Beruf ausüben wollte und daz gehören einfach Leute, die dir das ein bißchen schmackhaft machen.

Wie gehst Du mit dem Frust der Spieler nach einer Niederlage um?

Lieberknecht: Eine natürliche Enttäuschung ist ganz normal. Das entscheidende ist aber, dass man zwar seinen Emotionen mal freien Lauf lässt, auch als Mannschaft. So ein Druck muss einfach mal raus. Du musst dich auch mal freireden können. Aber, amn muss immer analytisch bleiben und das Spiel für sich sehen. Nur so kommst du als Spieler weiter. Dass du aus den Fehlern, die du gemacht hast, lernst und den nächsten Schritt im nächsten Spiel gehst. Das hat was mit Arbeit zu tun, aber auch mit den Trainingsinhalten, die du wählst, wenn mal ein Wochenende frustrierend war. Aber entscheidend ist immer, der Optimismus, kein gespielter Optimismus, sondern der Glaube an ein Team, an das was man tut und natürliche Emotionalität ...

Hat man bei Heimspielen eigentlich immer Glück?

Lieberknecht: Wir haben eigentlich oft Pech gehabt in diesem Jahr. Es gibt halt Momente, da hast du den Schiedsrichter auf deiner Seite. Gegen Gladbach hatten wir das, da haben wir Glück gehabt.

Diese acht neuen Schulen und Vereine gehören jetzt zur „Löwenbande“:


Adam-Riese-Schule (Gifhorn), Grundschule Bebelhof (Braunschweig), Grundschule Salzgitter-Thiede (Salzgitter), Kranich-Gymnasium (Salzgitter), Ratsgymnasium Goslar (Goslar), Gymnasium Ricarda-Huch-Schule (Braunschweig), Fritz-Reuter-Realschule (Gifhorn), Gymnasium Hoffmann-von-Fallersleben (Braunschweig), TSV Rottorf/Gr. Steinum (Königslutter), Wesendorf SC (Wesendorf), Schladen e.V. (Schladen), VfL Bienrode (Braunschweig), TSV Eintracht Essinghausen (Peine).


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