Weniger Parkplätze - Ärger um die Maschstraße

von Robert Braumann


Es gibt Ärger um die Planungen in der Maschstraße. Foto: Braumann
Es gibt Ärger um die Planungen in der Maschstraße. Foto: Braumann | Foto: Braumann

Braunschweig. Anlässlich von Vorschlägen zur Verbesserung der Verkehrssituation im Bereich Maschstraße wurde ein Konzept für den Bereich erarbeitet, welches eine Neuordnung der Parksituation vorsieht – dies stieß auf Wiederstand. Auf einer Info-Veranstaltung wurde Stellung genommen.


Gut gefüllt zeigte sich der Ratssaal am heutigen Mittwoch um kurz nach sechs. Viele Bürger wollten wissen, wie es denn nun im Bereich der Maschstraße weitergeht. Der Stadtbezirksrat hatte in Anträgen gefordert, dass der Bereich verkehrsberuhigt werden müsste und moniert, dass die Gehwege durch Fahrzeuge immer wieder zugeparkt werden würden. Die Verwaltung erstellte im Anschluss eine Planung, die den Verlust von rund 50 Parkplätzen nach sich ziehen würde, hauptsächlich wollte man dies durch Markierungen und Beschilderung erreichen. Die Grünen hatten immer wieder Änderungen angeregt und die Planung erhielt im August 2o16 eine Mehrheit (elf zu fünf Stimmen). Die CDU im Stadtbezirksrat stellte sich gegen den Vorschlag, es würden zu viele Parkplätze wegfallen. Anwohner würden die geschilderten Probleme so nicht nachvollziehen können. Dann gab es auch vermehrt negative Stimmen aus der Öffentlichkeit und der Statbezirksrat entschied sich Mitte Januar 2017 dazu, die Planungen erst einmal auf Eis zu legen. Es sollte eine Bürgerinformation geben und eine Verkehrszählung. Burkhard Wiegel, Planer, Tiefbau und Verkehr, Stadt Braunschweig übernahm am Mittwoch den ersten Teil und stellte sich den Fragen der Bürger im Rathaus.

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Bürgerinformationsabend zur Maschstraße. Foto: Braumann


Viel Kritik und Anregungen


Er erklärte, dass die Verwaltung auf einen Antrag des Bezirksrates gehandelt habe und die Planung nach dem Beschluss des Gremiums aufgenommen wurde. Man müsse grundsätzlich davon ausgehen, dass die gewählten Vertreter die Belange der Bürger vertreten würden. Dies sah die überwiegende Zahl der Anwesenden im Rathaus aber anders. Massive Kritik gab es vor allem an dem Wegfall von rund 50 Parkplätzen und der geplanten Verkehrslenkung durch die Straße "Hinter der Masch", die die Strecke für den Durchgangsverkehr von der Celler Straße in Richtung Neustadtring unattraktiver machen soll. Der Weg durch das Quartier werde so verlängert und man würde weniger Fahrzeuge in diesem Bereich haben, so die Überlegung der Planer. Erreicht werden soll dies mit einer Sperrfläche im Bereich Maschplatz. Viele Anwesende waren der Meinung, wenn dann solle man den Verkehr ganz aus dem Gebiet heraus halten und nicht noch an der Schule und dem Altenheim vorbeiführen. Weiterer Kritikpunkt: Zudem soll das Parken auf den Gehwegen zurückgefahren werden, da es hier immer wieder zu Behinderungen von Fußgängern käme. Nach Meinung einiger Rädelsführer, würde aber das Wegstreichen von Parkflächen zu noch größeren Problemen führen. "Die Menschen parken ja jetzt schon kreuz und quer, weil sie keinen Parkplatz finden, wenn man nun noch weniger Flächen anbietet, wird es ja nur noch schlimmer", so ein Redebeitrag.

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Kaum Platz auf dem Fußweg, Foto: Braumann


Verständnis und ein offenes Ende


Wiegel verstand die Aufregung, es sei richtig, dass eine ganze menge an Parkplätzen wegfallen würde. "Es ist sicher eine Abwägungsentscheidung, wenn man in diesem Bereich Fußgänger stärken will, momentan sind die Autofahrer überrepräsentiert, mit der Planung gibt man den Fußgängern mehr Raum, das war aber so von der Mehrheit im Stadtbezirksrat gewünscht." Geplant ist eine Gehwegbreite von zwei Metern zu erreichen, das Parken in den Einmündungsbereichen und in Grünflächen zurückzunehmen und eine Fahrbahnbreite von 5,50 Meter einzuhalten. Das hat wiederum zur Folge, dass für die Feuerwehr Flächen bereitgestellt werden müssten, da die Straßen dann enger wird. Auch das führt wiederum zum Verlust von Parkraum. Besondere Aufregung gab es darüber, dass es keinerlei Verkehrszählungen in dem Bereich gegeben hatte, dies hatte der Stadtbezirksrat nun nachträglich angeordnet, laut Wiegel habe man dafür aber momentan keine Kapazitäten. Auch eine Anwohnerbeteiligung gab es bis zu diesem Mittwoch nicht. Wiegel spielte den Ball zurück an den Stadtbezirksrat, er werde die Anregungen des Abends aufnehmen und an die Mitglieder übermitteln, aus seiner Sicht gebe es keinen Anhaltspunkt an der Planung etwas zu ändern, da sie aus seiner Sicht alle politischen Forderungen einschließe. Sollte etwas geändert werden, bräuchte es dazu einen politischen Entschluss. Von Seiten der CDU hieß es bereits am Abend, man werde die Planung in jedem Fall ablehnen, solange es keine schlüssige Datenlage, beziehungsweise Verkehrszählung gebe. Der Stadtbezirksrat wird in seiner nächsten Sitzung über das weitere Vorgehen entscheiden müssen. Die bisherige Planung finden Sie hier.


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