Wie häufig wird Familien mit Kindern der Strom abgestellt?


Wenn man mit den Zahlungen in Rückstand ist, kann es sein, dass der Strom wegbleibt. Symbolfoto: Archiv | Foto: Max Förster

Braunschweig. Mehrere Anfrage der Linksfraktion zum Thema Energiearmut seit dem Jahr 2013 hätten aufgezeigt, dass auch Familien mit kleinen Kindern betroffen seien, obwohl BS Energy bereits 2013 gesagt habe, es gäbe keine Sperrungen bei Haushalten mit Kleinkindern. Um gegen die aktuelle Situation vorzugehen, fragt die Linksfraktion zur Ratssitzung am Dienstag aktuelle Zahlen an. Wenn sich die Situation nicht deutlich verbessert habe, wolle die Fraktion mit Anträgen aktiv werden. Das teilt Die Linke in einer Pressemitteilung mit.


Warmes Wasser, Heizung oder ein funktionierender Herd: Eigentlich seien das Grundlagen des Lebens in der heutigen Zeit, doch sei das nicht in jedem Haushalt selbstverständlich. Rund 1.000 Haushalte in Braunschweig würden jährlich von der Versorgung von BS Energy abgeschnitten, weil sie finanziell in den Rückstand geraten seien, so Die Linke. „Von dieser Maßnahme, die ein normales Leben fast gänzlich verhindert, sind auch Familien mit kleinen Kindern betroffen“, umschreibt der Fraktionsvorsitzende der Linken, Udo Sommerfeld, die Situation „Viele geraten unverschuldet in die Notlage, da sie von prekärer Arbeit oder staatlicher Unterstützung leben müssen.“

"Jährlich durchschnittlich über 70 Familien mit Kindern betroffen"


Und auch wenn alle Menschen, bei denen die Versorgung von BS Energy gesperrt wurde, erheblich im alltäglichen Leben eingeschränkt würden, treffe eine Sperrung Familien mit kleinen Kindern besonders hart. „Es kann nicht sein, dass in den letzten sechs Jahren jährlich durchschnittlich über 70 Familien mit Kindern betroffen waren“, so Sommerfeld weiter. Darunter seien im Schnitt fast 30 Familien mit einem Kleinkind unter drei Jahren und über 20 Familien mit Kindern zwischen vier und neun Jahren gewesen. Das hätte sich aus den Antworten auf die drei Anfragen der Linksfraktion zum Thema Energiearmut, die sie seit 2013 gestellt habe, ergeben.

„Jeder, der Kinder großgezogen hat, weiß, wie abhängig man bei Kindern in dem Alter von der Energieversorgung ist“, betont der Fraktionsvorsitzende. „Wir müssen dafür sorgen, dass zumindest diese Gruppe zukünftig von Sperrungen ausgenommen wird.“ Deshalb habe die Linksfraktion nun die aktuellen Zahlen angefragt. Wenn sich die Situation nicht deutlich verbessert habe, werde die Fraktion mit Anträgen aktiv. „Es kann nicht sein, dass trotz einer Aussage von BS Energy aus 2013, es gäbe keine Sperrungen bei Kleinkindern, die Zahl der betroffenen Haushalte relativ konstant geblieben ist.“


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