Zehnter Demo-Tag verlief ruhig

von Robert Braumann


| Foto: Robert Braumann



Braunschweig. Zum zehnten Mal trafen sich am Abend Bragida-Anhänger und Gegendemonstranten. Als Versammlungsort wurde der Tostmannplatz gewählt. Die Veranstaltungen verliefen ruhig. 


Um 17:00 Uhr lud die Dankeskirche zu einem Friedensgebet. Die Veranstaltung war gut besucht. An der Kirche war ein Banner aufgehängt. Darauf stand: "Nehmt einander an, wie Christus euch angenommen hat zu Gottes Lob. Gegen 18.00 Uhr begann die Gegendemonstration des "Bündnis gegen Rechts" mit etwa 600 Teilnehmern vor dem nahegelegenen Heinrich-Jasper-Haus. Die Reden hielten Gabriele Siebert-Paul, Präsidiumsvorsitzende des AWO-Bezirksverbandes Braunschweig und Rifat Fersahoglu-Weber, Vorstandsvorsitzender des AWO Bezirksverbandes Braunschweig.





Siebert-Paul sagte, man müsse weiter Flagge gegen Rechtsextreme zeigen, denn wenn man diese marschieren lassen würde, werde das Ganze nur salonfähig gemacht. Sie rief: "Schluss mit dem Neonazi-Aufmarsch unter dem Deckmantel von Bragida."Rifat Fersahoglu-Weber fand mit dem Gang in die Nähe der Landesaufnahmebehörde habe Bragida eine Grenze überschritten. Sie würden sich gegen Menschen wenden, die hier Schutz und Hilfe suchen, dagegen müsse man weiter demonstrieren und zusammenstehen. Für die musikalischen Beiträge sorgten unter anderem Pepinos International. Dazu wurde gemeinsam der “Wir-Song” mit Besnik Salihi gesungen. Wie schon bei den vorangegangenen Demonstrationen versuchte im Anschluss ein Großteil der Gegendemonstranten die Bragida-Kundgebung lautstark mit Gesängen und Pfeifkonzerten zu stören.



Polizei regelt alles souverän


Gegendemonstranten hatten mit einer Sitzblockade versucht die Bragida-Teilnehmer nicht in die Schuntersiedlung zu lassen. Die Polizei konnte aber ohne großen Aufwand sicheres Geleit bieten und löste die Situation auf Höhe des Tura-Sportheims souverän.





So versammelten sich gegen 18.30 Uhr rund 100 Bragida - Anhänger auf dem Tostmannplatz. Gleich zu Beginn rissen sie die "Verschönerungen" der Bürger (BraunschweigHeute.de berichtete) herunter. Von den Teilnehmer der Bragida-Kundgebung waren laut Polizeisprecher Joachim Grande mehr als die Hälfte dem rechten Spektrum zuzuordnen. Hierbei handelte es sich wohl überwiegend um JN-Aktivisten, die die Veranstaltung kurz vor Ende aus Protest verließen und am Rande des Platzes ihre Flaggen entrollten. Als Grund gaben sie an, kein Rederecht erhalten zu haben. Die Dankeskirche ließ einige Minuten die Glocken läuten, so dass sich die Veranstaltung ein wenig verzögerte. Aus Thüringen war Heiko Bernardy angereist und hielt eine Rede. Er kritisierte die Regierung und stellte die Frage, was nur aus Deutschland geworden wäre.





Bragida-Gründerin Tina Müller war krankheitsbedingt nicht zur Veranstaltung erschienen. Zum Abschluss sagen einige Teilnehmer unter einem gellenden Pfeifkonzert die Deutsche Nationalhymne. Nach Ende der Kundgebung versuchten Gegendemonstranten Bragida zu blockieren, die Polizei leitete die Teilnehmer aber einfach an der Dankeskirche vorbei. Dort waren keine Blockaden, so das alles ruhig verlief.


Aufgrund der weiträumigen Absperrmaßnahmen um den Veranstaltungsort kam es zu erheblichen Beeinträchtigungen des Individual- und Öffentlichen Personennahverkehrs. Einige Gegendemonstranten berichteten zudem, dass sie Probleme gehabt hätten zur Veranstaltung zu kommen. So umfassende habe die Polizei abgesperrt. Außerdem beschwerten sich viele Menschen, dass Bragida nicht einfach aufhören würde. "Wir haben wirklich die Schnauze voll", sagten einige Anwohner unisono.


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