Braunschweiger Johanniter: Rettungshunde legten Prüfung ab

14 Teams legten in Braunschweig die Prüfung ab. Sie sind jetzt geprüfte Teams, die bei einer Suche nach vermissten Personen in den Rettungseinsatz gehen können.

In Braunschweig legten Teams aus ganz Deutschland die Prüfung ab.
In Braunschweig legten Teams aus ganz Deutschland die Prüfung ab. | Foto: Johanniter/Marc Eren

Braunschweig. In Braunschweig fand am Wochenende eine bundesweite Rettungshundeprüfung der Johanniter statt. 14 von 17 ehrenamtlichen Teams aus den Landesverbänden Niedersachsen/Bremen, Nord, Berlin-Brandenburg, Hessen/Rheinland-Pfalz/Saar, Nordrhein-Westfalen, Sachsen haben bestanden. Ausgerichtet und organisiert wurde die Qualifikation für den Ernstfall von der Rettungshundestaffel Braunschweig, berichtet der Regionalverband Harz-Heide der Johanniter-Unfall-Hilfe.



Aufregend war es allemal, besonders auch für den ausrichtenden Verband. Für den Ortsverband Braunschweig der Johanniter-Unfall-Hilfe sei es eine große Herausforderung gewesen, diese bundesweite Prüfung zu planen und durchzuführen. „Wir hatten Glück mit dem Wetter, haben viel Unterstützung erfahren und jetzt sind wir einfach froh, dass sich Braunschweig so gut präsentieren konnte“, sagt Tamara Heise, Leiterin der Rettungshundestaffel Braunschweig.

Anspruchsvolle Aufgabe für Mensch und Hund


Zwar traten keine Teams aus der Löwenstadt selbst an, aber die Organisation nahm auch alle Kräfte in Anspruch. Zurzeit ist das Ehrenamt stark beansprucht, da zahlreiche Sanitätsdienste bei Veranstaltungen laufen. Insgesamt waren bis zu 25 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer an beiden Prüfungstagen im Einsatz. Hauptsächlich waren es Braunschweiger Johanniter, aber sie wurden von Johannitern aus Salzgitter und Uelzen unterstützt. Sogar ein Johanniter aus Magdeburg sprang dem befreundeten Verband bei.

Nach dem Corona-Test noch im Dunkeln am Morgen wurde erst einmal gefrühstückt, um dann gestärkt, zuerst in die schriftliche Prüfung zu gehen. Alle bestanden und weiter ging es auf dem benachbarten THW-Gelände an der Ludwig-Winter-Straße mit „Anzeige“ und „Gehorsam“. Besonders Letzteres ist sehr umfangreich: Mal muss der Hund ohne Leine an seinem Menschen bleiben und auf Befehl allein zurückbleiben, mal wird er allein losgeschickt, um dann von Weitem auf Befehl zum Stehen zu kommen. „Sitz-steh-Platz“ sind Grundvoraussetzungen, um zu prüfen, wie das Zusammenspiel von Mensch und Hund funktioniert. Daneben wurde geschaut, ob sich die Tiere nicht von fremden, kursierenden Menschen, geschweige denn von mitgeführten anderen Hunden ablenken lassen. Belgischer Schäferhund, Boxer, Labradore und Border Collies – alle bringen ihren natürlichen Spürsinn und ihr antrainiertes Verhalten mit ein, das mache die Arbeit mit den Tieren so spannend und erfüllend, meint Dr. Anja Rocksin, Leitende Prüferin bei der Rettungshundeprüfung in Braunschweig.

Vor der Prüfung wurde die Aufgabe besprochen.
Vor der Prüfung wurde die Aufgabe besprochen. Foto: Johanniter/Frauke Engel


Und dann ging es in die Fläche: In einem Waldstück bei Vordorf und sonnigem Oktoberwetter wurden in einem festgelegten Areal – teils begrenzt durch Gräben oder Wege, teils durch Flatterband sichtbar abgesteckt – zwei Personen versteckt, die die Mensch-Hunde-Teams auffinden sollten. Nachdem die Prüfenden alles gesichtet hatten, wurde den Prüflingen das Szenario geschildert und wer vermisst wurde. Eine junge Frau und ein junger Mann, die nach einem Krimidinner in der Nähe den Fall noch einmal nachstellen wollten, verirrten sich in der Nacht im Wald. Klären der Fakten, dann Überlegen, wie gehe ich die Suche an, Prüfen der Windrichtung mithilfe eines in die Luft gepusteten Puders und dann ging es los. Hier ist nicht nur die Spürnase des Hundes gefragt, sondern auch die Taktik des Menschen, wie er am besten die Fläche angeht und so schnell zum Sucherfolg kommt. Lautes „Verbellen“ zeigt das Auffinden an und die Erstversorgung der vermissten Person wird vorgenommen. „Bei diesem Prüfungsteil wird besonders deutlich, wie erfahren manche Hunde sind und wo die jungen Tiere manchmal noch Weiterentwicklungspotenziale haben“, erklärt Dr. Anja Rocksin.

„Alles in allem ein aufreibendes, aber auch wundervolles Wochenende mit Gleichgesinnten“, berichtet Tamara Heise, die sich bei allen Unterstützern bedankt: „Unseren Helferinnen und Helfern aus den Verbänden, aber auch unseren Nachbarn, dem THW, danke ich herzlich. Der Ortsbeauftragte Ingo Kettner hat uns nicht nur Gelände und Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt, sondern hat uns mit seiner Hündin Cora noch als Statist unterstützt.“ Außerdem hat der Revierförster Suchareale im Landesforst zur Verfügung gestellt und das Cateringteam vom Schützenhaus Belfort für Verköstigung gesorgt. „Allen zusammen gilt unser Dank! Und jetzt müssen wir bald unsere Teams zu einer Prüfung an andere Orten schicken“, beschließt Heise das Wochenende.

Wer Interesse an einer ehrenamtlichen Mitarbeit in der Johanniter-Rettungshundestaffel hat, wende sich bitte an diesen Kontakt: braunschweig@johanniter.de.


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