Braunschweiger Mitarbeiter fordern bessere Löhne bei bundesweitem Ikea-Warnstreik

beschäftigte aus Braunschweig nahmen an einer gemeinsamen Kundgebung vor dem IKEA-Einrichtungshaus Großburgwedel teilt

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Symbolfoto | Foto: Anke Donner

Braunschweig. Zu einem bundesweiten Warnstreik in den Ikea-Einrichtungshäusern hat heute die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) aufgerufen. Beteiligt war unter anderem auch die Braunschweiger Filiale.


Die Beschäftigten von fünf IKEA-Häusern aus Niedersachsen und Bremen traten heute in den Ausstand. So wolle man ein Zeichen gegen die Blockade der Arbeitgeber in dem immer noch andauernden Tarifkonflikt im Einzelhandel setzten, teilte ver.di mit.

„IKEA hat gerade auch während der Corona-Pandemie sehr gute Umsätze erzielt und sein Digitalisierungskonzept weiter umgesetzt“, sagt Sabine Gatz, ver.di-Verhandlungsführerin in Niedersachsen und Bremen. Gegenüber den Beschäftigten beteilige sich das Unternehmen an der bundesweiten Blockadehaltung der Einzelhandelsunternehmen, sodass den Beschäftigten immer noch eine angemessene Entgelterhöhung und Wertschätzung für ihre gute Arbeit fehle, so Gatz weiter.

ver.di fordert für die Einzelhandelsbeschäftigten eine Erhöhung der Löhne und Gehälter um 4,5 Prozent + 45 Euro pro Monat für alle Beschäftigen, 100 Euro mehr Ausbildungsvergütung, ein Mindesteinkommen von 12,50 Euro pro Stunde, eine Laufzeit von 12 Monaten und die
gemeinsame Beantragung der Allgemeinverbindlichkeit des Tarifvertrages. "Das Hauptproblem ist, dass die Arbeitgeberseite von uns eine Differenzierung fordert in Unternehmen, die gut oder schlecht durch die Pandemie gekommen sind. Das heißt, die spalten die Belegschaften und wollen das anhand von Kriterien machen, die sie uns nicht transparent machen. Sie haben nie auf den Tisch gelegt, welches sind denn die Unternehmen, die aus Sicht der Arbeitgeber so schlecht durch die Pandemie gekommen sind, dass sie nun auf gar keinen Fall Lohnerhöhungen zahlen wollen", so Petra Ziegler vom ver.di Landesbezirk Niedersachsen-Bremen im Gespräch mit regionalHeute.de erklärt,

Etwa 35 Beschäftigte des Ikea-Standorts Braunschweig hätten an der Kundgebung in Hannover teilgenommen. Man erhoffe sich nun endlich ein positives Signal seitens des Arbeitgebers, so Petra Ziegler. Auch mit Blick auf die Verhandlungen in Nordrhein-Westfalen, wo aktuell Verhandlungen stattfinden.

Für Niedersachsen und Bremen gibt es noch keinen neuen Verhandlungstermin. Letztmalig wurde hier im Mai verhandelt, so Ziegler. Sollte sich in absehbarer Zeit keine Einigung finden lassen, seien weitere Streiks nicht ausgeschlossen. Man sei vorbereitet. Aber es bestehe auch eine große Bereitschaft, wieder an den Verhandlungstisch zurückzukehren und gemeinsam nach einer Lösung zu suchen, betont Ziegler.


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