Region. Abergläubische Menschen werden am heutigen Freitag wieder ganz besonders vorsichtig sein: Zum zweiten Mal in diesem Jahr steht die 13 an einem Freitag auf dem Kalenderblatt. Die Zahl 13 gilt unter Abergläubischen in Verbindung mit einem Freitag als Unglückszahl. Aber was ist eigentlich dran an dem Mythos, der sich in Deutschland so hartnäckig hält?
Ein Blick in die Schadenstatistik der Gothaer, der Öffentlichen Versicherung Braunschweig und der Volksbank BraWo-Versicherung gibt Aufschluss: Tatsächlich liefern die Zahlen der Versicherungen keine Beweise für eine Schadenhäufung an diesen Tagen.
„An den letzten beiden vermeintlichen Unglückstagen haben wir in unserer Statistik für Privatkunden gerade einmal knapp über 500 Schäden erfasst. Es besteht keinerlei Anlass, die Decke über den Kopf zu ziehen und das Haus nicht zu verlassen“, erklärt Roger Pohl vom Gothaer Schaden-Controlling. Die beiden „Unglücks-Freitage“, 13. April 2018 (502) sowie 13. Oktober 2017 (532), liegen sogar klar unter dem Tagesdurchschnitt (612 Schäden), bezogen auf die vergangenen vier Jahre. Einen klaren Ausreißer gab es aber doch: Für Freitag, den 13. Januar 2017, erfasste die Gothaer Schadenstatistik 1.744 Schäden. „Das lag aber daran, dass mit Egon ein Sturmtief über Deutschland zog und nicht am Datum“, ordnet Pohl ein.
Nicht mehr Schadensmeldungen als sonst
Und auch Sebastian Heise, Sprecher der Öffentlichen Versicherung Braunschweig bestätigt dies. „Freitag, der 13., ist für die Öffentliche ein ‚gewöhnlicher Tag‘ ohne Auffälligkeiten in der Schadenhäufung – es sei denn natürlich, es hat kurze Zeit vorher einen Großschaden wie einen Sturm oder Hagelschauer gegeben. Darüber hinaus lassen sich aber keine Besonderheiten feststellen“, so Heise.
Besonders vorsichtig?
Dass an diesem besonderen Tag nicht mehr Unfälle oder Unglücke passieren, bestätigt auch ein Sprecher der Volksbank BraWo. „Statistisch gesehen ist die Furcht vor einem Freitag, den 13. unbegründet. Die Zahl der gemeldeten Schadensfälle nimmt generell an Freitagen leicht ab. Wenn Freitag, der 13., auf dem Kalenderblatt steht, sind es sogar noch etwas weniger. Ob es daran liegt, dass die Menschen an diesem vermeintlichen Unglückstag besonders vorsichtig sind, oder einfach daran, dass jeden Freitag die Woche ausklingt und es ruhiger wird, ist in diesem Zusammenhang allerdings nicht feststellbar. Die meisten Schadensfälle werden bei den Versicherungen übrigens montags registriert, weil weil dann die Vorgänge vom Wochenende gemeldet werden.“
Woher kommt der Aberglaube?
Bei Freitag, dem 13., kommen viele Punkte zusammen: Den schlechten Ruf verdankt dieses Datum einerseits dem großen Börsencrash im Jahr 1929, dem ‚schwarzen Freitag‘, so die Gothaer. Hinzu komme aber auch noch etwas christlicher Aberglaube: Jesus wurde an einem Freitag gekreuzigt, Adam und Eva wurden an einem Freitag aus dem Paradies vertrieben und die Zahl 13 gilt ohnehin in vielen Kulturen als schlechtes Omen, lautet die Erklärung der Versicherer.
Freitag, der 13. - Tag des Rauchmelders
[caption id="attachment_198170" align="aligncenter" width="1024"][image=5e176661785549ede64d0f50] Auch der Rauchmelder hat seinen Ehrentag - an jedem Freitag, den 13.. Symbolfoto: Archiv/Christina Balder
Am Freitag, den 13. wird auch wieder der Tag des Rauchmelders begangen. Viele Menschen verbinden mit diesem Tag nur Pech und Unglück. Um dies zu vermeiden, gibt es seit dem Jahr 2006 den bundesweiten Rauchmelder Tag. An diesem Tag wird an den Rauchmelder in seiner Funktion als Lebensretter erinnert. Daher steht der Tag des Rauchmelders unter dem Motto „Freitag der 13. könnte ihr Glückstag sein“. Das teilt der Arbeiter-Samariter-Bund mit.
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