Berlin. Der AfD-Vorsitzende Tino Chrupalla hat die Pläne verteidigt, mit einem eigenen Kanzlerkandidaten in den Bundestagswahlkampf zu gehen. Bei Umfragewerten zwischen 18 und 20 Prozent sei das "eine Verantwortung, die unsere Partei hat", sagte Chrupalla dem TV-Sender "Welt".
"Nur mit einer Machtoption kann man auch Politik gestalten." Dass derzeit keine andere Partei mit der AfD koalieren will - und schon deshalb keine realistische Aussicht aufs Mitregieren besteht - will Chrupalla als Gegenargument nicht gelten lassen: Das könne sich bereits durch die bevorstehenden Landtagswahlen schnell ändern. "Am Ende muss man sehen, welche Parteien mit uns zusammenarbeiten wollen - und vor allen Dingen müssen. Und das wird vor allem in den Landtagswahlen im Osten der Fall sein, wenn keine anderen Koalitionen oder keine anderen Bündnisse ohne die AfD mehr möglich sind."
Ohnehin müssten darüber alleine die Wähler entscheiden, so Chrupalla: "Am Ende entscheidet der Souverän, wer regiert und wer am Ende auch eine Koalition bringt. Das heißt, das sind die Wahlergebnisse. Das müssen auch die anderen Parteien endlich realisieren." Chrupalla bedauerte, dass die CDU eine Koalition mit der AfD so kategorisch ablehne.
"Brandmauern, die neu gebaut werden, die noch dazu grün angestrichen sind von Friedrich Merz, bringen genau nur diesen Ausschluss, bringen die Spaltungen in die Gesellschaft." Er selbst könne sich eine Zusammenarbeit mit allen Parteien vorstellen, abgesehen von den Grünen, so Chrupalla. Die Grünen nannte er "die gefährlichste Partei in Deutschland, mit der alle anderen auch ihre Politik fortsetzen wollen", die CDU eingeschlossen. Ob er selbst für eine Kandidatur als Kanzlerkandidat zur Verfügung stehe, ließ Chrupalla offen.
Das werde "logischerweise die Basis entscheiden, zur gegebenen Zeit". Noch sei es dafür zu früh.
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