Region. Seit gestern regnet es in großen Teilen der Region ununterbrochen. Die Wasserpegel in den örtlichen Flüssen steigen teilweise erschreckend an. Vielerorts sind die Feuerwehren im Einsatz und versuchen die Wassermassen einzudämmen. regionalHeute.de zeigt im Überblick, welche Teile der Region betroffen sind.
Aktualisiert am 26. Juli, 7.59 Uhr: Auch in der Nacht und am Mittwochmorgen hat der Regen kein Erbarmen. Wie die Leitstelle gegenüber regionalHeute.de erklärt, ist die A39 aktuell zwischen Cremlingen und Scheppau gesperrt. Hier bestehe die Gefahr der Überflutung, weshalb die Fahrbahn auf einen Fahrstreifen beschränkt werden musste.
Aktualisiert 21.20 Uhr: Nachbarschaftshilfe der Feuerwehr Braunschweig in Hildesheim - 10.000 Sandsäcke werden gefüllt und nach Hildesheim transportiert, berichtet die Integrierte Leitstelle in Braunschweig.
Heftige und ergiebige Regenschauer gingen heute in ganz Norddeutschland nieder. Die Stadt Braunschweig hat sich auf mögliche größere Überflutungen dadurch eingestellt, dass in einer Fahrzeughalle des Rieselgutes Steinhof im Laufe des Nachmittags 1.800 Sandsäcke gefüllt worden sind; das mit technischer Unterstützung der Stadtreinigung Braunschweig SE|BS. Dort wurde die Sandsackfüllmaschine aufgestellt und es wurden mehrere Tonnen Sand abgefüllt.
Als die in Steinhof eingesetzten Ausbildungsbeamte der Berufsfeuerwehr bereits auf dem Rückmarsch in den Standort waren, lief kurz vor 16 Uhr ein Hilfeersuchen der Stadt Hildesheim in der Integrierten Regionalleitstelle Braunschweig/Peine/Wolfenbüttel (IRLS) ein. 10.000 Sandsäcke wurden angefordert. In der Stadt Hildesheim besteht aktuell die Gefahr, dass die Innerste das Stadtgebiet teilweise überflutet.
Daraufhin wurde von einem „Kleinen Einsatzstab“ der Feuerwehr Braunschweig die Einsatz- bzw. Transportplanung aufgenommen. Von den Ortsfeuerwehren Innenstadt, Rühme und dem ABC-Zug wurden Wechselladerfahrzeuge, Gerätewagen Logistik und LKW besetzt und in Steinhof wurden die dort „frisch aufgefüllten“ Sandsäcke verladen. Die Ausbildungsbeamten wurden zurück zum Sandsackfüllplatz geschickt um weitere 8.000 Sandsäcke zu füllen. Abgelöst wurden diese Einsatzkräfte von den Fachzügen 80, 88 und 89 (Personalreserve und Versorgung) und dem ABC-Zug.
Derzeit sind noch 100 Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr Braunschweig im Rieselgut Steinhof damit beschäftigt Sandsäcke zu füllen und 7 LKW sind aktuell in Hildesheim um dort die erste Welle mit 1.800 Sandsäcken abzuliefern. Der LKW-Konvoi wird in der Nacht wohl noch fünf Mal nach Hildesheim fahren müssen um die zugesagte Sandsackmenge zu liefern und die Einsatzkräfte werden wohl die Nacht zum Tag machen müssen.
Goslar
Aktualisiert 21.42 Uhr: Seit 11 Uhr sind mehrere Feuerwehren der Stadt Goslar aufgrund des langanhaltenden Regens im Einsatz. Einsatzstellen in Goslar und in Vienenburg wurden abgearbeitet. Dort konnte ein übertreten der Radau im Bereich der Brückenstraße verhindert werden. Die Einsatzkräfte sichern den Bereich mit Sandsäcken.
Im Bereich Goslar werden der Herzberger Teich, die Abzucht und die Judenteiche ständig kontrolliert. Vorsorglich sind auch die Staubretter entlang der Abzucht zum Schutz der Grundstücke und gegen einen Übertritt gesetzt worden. Kurz nach 16 Uhr drohte der Wasserlauf am Altenheim Theresienhof über die Ufer zu treten. Hier konnte mit Sandsäcken der betroffene Bereich gesichert werden. Bis 17 Uhr waren 1.000 Sandsäcke verbaut.
In Immenrode und Lochtum werden ebenfalls der Weddebach und die Schamlah ständig überwacht. Im Feuerwehrhaus Goslar ist eine Bereitschaft eingerichtet. Einsatzkräfte aus Oker und Weddingen unterstützen mit einem Einsatzzug die Schadenlage in Bad Harzburg.
Auf Einsätze vorbereitet
Während aktuell in der Stadt Braunschweig noch keine Hochwassereinsätze angefallen sind, hat die IRLS aufgrund der Zuständigkeit auch für die Landkreise Peine und Wolfenbüttel jedoch viel zu tun. Mehrere Einsätze sind in der Samtgemeinde Baddeckenstedt angefallen, auch die Gemeinde Schladen ist betroffen. Aus Peine wird wahrscheinlich noch in dieser Nacht eine Feuerwehrbereitschaft nach Hildesheim abrücken; das ist mit einem hohen Alarmierungsbedarf verbunden. Die IRLS ist gut vorbereitet: Sobald die Einsatzfrequenz steigt, werden bedarfsorientiert von den Freiwilligen Feuerwehren in den sieben Gemeinden des Landkreises Peine und in den sieben Gemeinden des Landkreises Wolfenbüttel – bei Bedarf natürlich auch in der Stadt Braunschweig - Örtliche-/Technische Einsatzleitungen eingerichtet. Diesen werden dann von der IRLS die Einsätze in ihren Gebieten zur eigenverantwortlichen Disposition zugewiesen. So soll sichergestellt werden, dass bei einem Massenanfall von Einzelereignissen alle Einsatzstellen „bedient“ werden können.
Landkreis Wolfenbüttel: Ilse und Oker steigen stetig an. Bis Mitternacht wird der Höchststand erwartet. Besonders in der Gemeinde Schladen-Werla und im Bereich Baddeckenstedt sind Flüsse bereits über die Ufer getreten. Derzeit ist die Feuerwehr in Hornburg im Einsatz. Bei Schladen fehlen noch 60 Zentimeter, bei Hornburg 20 bis 30 zum Überlaufen. Im Stadtgebiet Wolfenbüttel ist alles noch ruhig. In Baddeckenstedt sind bereits Keller vollgelaufen.
Braunschweig: In Braunschweig ist derzeit noch alles ruhig, teilte die Leitstelle mit. Der Pegel der Schunter bei Harxbüttel steigt zwar, jedoch wurde hier bisher die niedrigste Meldestufe ausgelöst. Wie Edgar Hoppe von der Leitstelle Braunschweig mitteilte, werden noch heute Einsatzkräfte nach Hildesheim fahren und dortige Feuerwehren unterstützen. Dafür werden im Klärwerk Steinhof 10.000 Sandsäcke gefüllt und nach Hildesheim gebracht.
Landkreis Peine: Für die Fuhse in Peine hat der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz mittlerweile die Meldestufe zwei ausgesprochen. Der Wasserstand der Fuhse ist seit gestern, 16 Uhr, von 1.96 auf 2.75 Meter angestiegen. Sollte ein Wasserstand von 300 Zentimetern erreicht werden, würde dies die höchste Meldestufe bedeuten. Derzeit steigt der Pegel dort nicht mehr.
Landkreis Goslar: In Bad Harzburg ist die Feuerwehr schon seit Stunden im Einsatz. Die Radau hat sich dort in einen reißenden Fluß verwandelt. Ein Einkaufsmarkt musste mit Sandsäcken geschützt werden. Florian Karlstedt, Pressesprecher der Feuerwehr Bad Harzburg spricht von einer stagnierenden Lage. Die Bad Harzburger Feuerwehr arbeitet ihre Einsatzorte ab, Brennpunkte sind weiterhin Bündheim und Schlewecke. Als nächstes stehen Ablösungen der Einsatzkräfte und eine weitere Lagebesprechung an. In Erfahrung gebracht werden soll außerdem, von wo aus dem Landkreis Unterstützung angefordert werden kann. Man geht von einem längeren Einsatz aus, da der Wetterdienst weitere Wassermassen angekündigt hat.
Salzgitter: Einsatzkräfte der Feuerwehr Salzgitter werden noch am Dienstagabend nach Hildesheim fahren, um dort die Kräfte bei der Hochwasserbekämpfung zu unterstützen.
In Salzgitter machen sich die Kräfte auf den Weg nach Hildesheim. Foto:
Wolfsburg: Hier blieb es weitestgehend ruhig, teilte die dortige Feuerwehr mit. Am Nachmittag gab es allerdings einen Einsatz am Bahnhof Fallersleben.
Gifhorn und Helmstedt: Die Pegel der Schunter bei Glentdorf und bei Groß Schwülper steigen ebenfalls an.
Foto-Galerie: Überflutungen in der Region
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