Deutscher Wetterdienst sieht Hitzewelle dieser Woche als Klimafolge

"Seit dem berühmten `Jahrhundertsommer` 2003 erleben wir die 40 Grad zwar nicht jedes Jahr, aber immer öfter."

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Symbolbild.
Symbolbild. | Foto: Über dts Nachrichtenagentur

Offenbach. Der Diplom-Meteorologe und Tornadobeauftragte beim Deutschen Wetterdienst (DWD), Andreas Friedrich, sieht Hitzewellen, wie sie in dieser Woche für Deutschland erwartet werden, nicht als normale Wetterschwankung, sondern als eine Folge der Klimaerwärmung. "Seit dem berühmten `Jahrhundertsommer` 2003 erleben wir die 40 Grad zwar nicht jedes Jahr, aber immer öfter. Am 25. Juli 2019 hatten wir mit 41,2 in Nordrhein-Westfalen den aktuellen deutschen Rekord", sagte Friedrich den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.



"Aufgrund der schon eingetretenen Klimaerwärmung sind solche Hitzewellen mit Temperaturen über 30 Grad intensiver und häufiger geworden. Diesen eindeutigen Zusammenhang kann man aus den Daten herauslesen", sagte Friedrich. Der Höhepunkt der aktuellen Hitzewelle werde für Dienstag erwarte, sagte Friedrich.

"Unerheblich, ob 38 oder 40 Grad"


"Dort sagen unsere Modelle eigentlich für ganz Deutschland von der Küste bis zum Alpenrand deutlich über 30 Grad voraus." Deutlich kühler werde es beispielsweise noch auf der Nordsee-Insel Helgoland mit 25 Grad. Der "Hotspot" der Hitzewelle werde im Westen und Südwesten Deutschlands liegen, sagte der Meteorologe vom DWD, "vom Rheinland über das Rhein-Main-Gebiet bis in den Freiburger Raum". Dort sehe man im Modell verbreitet 38 bis 39 Grad.

Vereinzelt könne es sogar noch heißer werden. "Entlang des Rheins werden sogar bis zu 40 Grad vorhergesagt", sagte Friedrich. "Um diese runde Zahl wird zwar immer ein Hype gemacht. Aber eigentlich ist es unerheblich, ob es am Dienstag dann 38 oder 40 Grad werden - es wird eine Hitzewelle geben, das kann man mit Sicherheit sagen."


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