Braunschweig. Mikroorganismen und Zellkulturen für die weltweite Wissenschaft sowie Grundlagenforschung und Datendigitalisierung umfasst das Tätigkeitsspektrum des Leibniz-Instituts DSMZ-Deutsche Sammlung von Mikroorganismen und Zellkulturen GmbH, das am 20. November mit einer Podiumsdiskussion das 50-jährige Bestehen im Beisein von Bundesministerin Anja Karliczek feierte. Das berichtet das DSMZ in einer Pressemitteilung.
Nicht nur Superlative machen das DSMZ weltweit einzigartig. Das zur Leibniz-Gemeinschaft gehörende Institut auf dem Science Campus Braunschweig-Süd ist die vielseitigste Bioressourcen-Sammlung weltweit und beherbergt die umfassendste Bakteriensammlung auf der Welt. In der DSMZ-Sammlung lagern 80 Prozent der bekannten Bakterien, die umfangreichste Sammlung von Viren von landwirtschaftlichen Nutzpflanzen und die global größte Kollektion von Leukämie-Lymphome-Zellen. In flüssigem Stickstoff bei rund minus 190 Grad Celsius oder gefriergetrocknet in luftleeren Ampullen bei 15 Grad Celsius bewahren die DSMZ-Wissenschaftler die Bioressourcen auf. Bakterien, Bakteriophagen, Pilze, Pflanzenviren sowie menschliche und tierische Zellen werden von hier aus an Wissenschaftler weltweit abgegeben.
Podiumsdiskussion mit Bundesforschungsministerin Anja Karliczek
Die Podiumsdiskussion widmete sich thematisch der Rolle von Bioressourcen – insbesondere Mikroorganismen – für die zukünftige biobasierte Ökonomie und Zukunftsperspektiven. Neben der Bundesministerin für Bildung und Wissenschaft, Anja Karliczek, nahmen daran der Leiter der Abteilung 1 (Forschung, Innovation und Europa) des Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur Rüdiger Eichel aus Hannover, Prof. Dr. Matthias Kleiner, Präsident der Leibniz-Gemeinschaft aus Berlin und als Gastgeber Prof. Dr. Jörg Overmann, Mikrobiologe und Wissenschaftlicher Direktor des Leibniz-Instituts DSMZ, teil. Die Moderation übernahm die bekannte Fernsehmoderation und Wissenschaftsjournalistin Dr. Susanne Holst aus Hamburg. Die Podiumsdiskussion wurde aufgezeichnet und kann über Facebook unter https://www.facebook.com/Leibniz.DSMZ/ abgerufen werden. Der Präsident der Leibniz-Gemeinschaft stellte fest, dass die DSMZ exzellent forscht, auf höchstem Niveau sammelt und einen sehr guten Transfer der Erkenntnisse in die Wissenschaftslandschaft und die Öffentlichkeit leistet.
"Die DSMZ ist innovativ und digital"
Die DSMZ ist das Kompetenzzentrum für die Erforschung, Bereitstellung und Anwendung von Bioressourcen wie Bakterien, Pflanzenviren, Pilzen, Bakteriophagen sowie menschlichen und tierischen Zellkulturen. „Die Relevanz der mikrobiellen Diversität ist extrem hoch, denn rund ein Drittel aller Patente werden mit Mikroorganismen gemacht“, betonte Professor Jörg Overmann im Rahmen der Podiumsdiskussion. Die Bundesministerin für Bildung und Forschung Anja Karliczek hob hervor, dass die DSMZ im Bereich der Datensammlung und –verarbeitung gute Vorarbeit geleistet habe, auf der jetzt aufgebaut werden könne. Für die Zukunft der Bioressourcenforschung ist es notwendig, intelligente Datenbanken aufzubauen, die das Wissen, dass sich aus den Daten ergibt, in Form „digitaler Bioressourcen“ weltweit verfügbar zu machen. „Sammlung klingt so altmodisch und analog, dabei ist die DSMZ innovativ und digital“, bekräftigte Eichel, der auch die Grußworte des Niedersächsischen Ministers für Wissenschaft und Kultur Björn Thümler überbrachte.
Bergey Medal für Dr. Peter Schumann
Im Anschluss an die Podiumsdiskussion fand die Verleihung der weltweit renommierten Bergey Medal an DSMZ-Kurator Dr. Peter Schumann statt. Die Laudatio sprach Prof. Dr. Dr. Peter Kämpfer von der Justus-Liebig Universität Gießen. An die Podiumsdiskussion schloss der Empfang zur Feier des 50-jährigen Bestehens mit prominenten Gästen aus Politik, Medien und Wissenschaft an. Professor Overmann und die administrative Geschäftsführerin Bettina Fischer konnten 160 Gäste begrüßen. Dazu gehörten unter anderem die Bundestagsabgeordneten Carsten Müller (CDU) aus Braunschweig und Victor Perli (Die Linke) aus Wolfenbüttel, der Bürgermeister der Stadt Braunschweig Dr. Helmut Blöcker (Bündnis 90/Die Grünen), hochrangige Vertreter der DFG und anderer Wissenschaftsgemeinschaften, Mikrobiologen aus dem In- und Ausland sowie führende Vertreter des Bundesministeriums für Bildung und Forschung sowie des Niedersächsischen Landesministeriums für Wissenschaft und Kultur.
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