DONNERstag: Katze müsste man sein...

Immer DONNERstags gibt es jetzt Geschichten unserer Redakteurin Anke Donner, wie sie nur das Leben schreiben kann. Situationen, wie sie einem im Alltag manchmal einfach vor die Füße fallen und die einen zum Lachen, Weinen und Staunen bringen, oder schier an den Rand des Wahnsinns treiben.

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Manchmal möchte ich auch eine Katze sein...
Manchmal möchte ich auch eine Katze sein... | Foto: Anke Donner

Guten Morgen, liebe Leserinnen und Leser! Bei uns im Haus entscheidet nicht der Wecker, wann die Nacht vorbei ist, sondern eine kleine, vierbeinige Lady, der es größte Freude bereitet, noch vor dem Hahnenkrähen ihre Mitbewohner aus dem Bett zu trommeln.



Es gibt Tage, da braucht man schon morgens Nerven wie Drahtseile. Oder einfach verdammt dicke Wände und Türen. Es sind Tage, wie diese, an denen ich mich frage: "Mussten es wirklich gleich drei Katzen sein?" und "Sind nur meine Stubentiger so unfassbar laut, energisch und nervtötend?"

Katze müsste man sein


Morgens halb vier in Deutschland. Das Smartphone sagt: noch vier Stunden bis zum Wecken. Doch da habe ich die Rechnung ohne meine dreijährige Katze Nox gemacht. Die ist nämlich putzmunter, was sie nun offenbar lautstark der halben Nachbarschaft mitteilen möchte. Miauend steht sie da und verkündet, dass sie wach ist. Und ich rede hier nicht von einem zaghaften und freundlichen Guten-Morgen-Mautzen, sondern von einem sehr energischen und sehr monotonen „Miauuuuu!“. Nach mehreren, ziemlich erfolglosen, Ermahnungen in Richtung des kleinen Ungeheuers, sie möchte ihr Geplapper bitte einstellen, treibt es mich schließlich aus dem Bett.

Unten warten bereits Mama Nero und Papa Titus und stimmen allmählich in den Katzenjammer ein. Zumindest wenn es darum geht, Frauchen und Herrchen zu terrorisieren, scheinen sie sich einig zu sein. Schlaftrunken werden also die Fressnäpfe gefüllt. Das Klappern der Näpfe lässt das Gemautze noch um einige Dezibel anschwellen und Ungeduld und Hunger ins Unermessliche steigen.

Doch kaum ist das Frühstück kredenzt, scheinen die pelzigen Herrschaften nun doch gar nicht mehr so hungrig zu sein. Wäre ich um die Uhrzeit auch nicht... Dann vielleicht doch lieber wieder schlafen? Mit einem angewiderten und beinahe vorwurfsvollen Blick in den Napf wird das Frühstück verschmäht und der Schlafplatz angepeilt.

Zufrieden und auf einmal ganz schweigsam rollt sich also das Katzenkind in seinem Kuschelkissen zusammen und schaut mich mit schweren Augenliedern an. Zeit für ein Schläfchen, denkt sie sich und macht für die nächsten 6 bis 8 Stunden die Augen zu. Ich sitze derweil mit der dritten Tasse Kaffee in der Küche und warte, dass in ein paar Stunden der Arbeitstag losgeht. Dabei verhalte ich mich natürlich mucksmäuschenstill. Man will die schlafende Gesellschaft ja nicht wecken. Mit ebenfalls schweren Augenliedern denke ich: „Katze müsste man sein…“

Einen schönen DONNERstag, wünscht Ihnen

Ihre Anke Donner


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