Ermittlungen im Todesfall Horst R. eingestellt - Eine Frage bleibt offen

Drei Tage nach seinem Verschwinden von einer Station des Goslarer Krankenhauses wurde der 85-jährige Horst R. tot im Klinikkeller gefunden. Die Umstände bleiben ungeklärt.

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Haupteingang der Asklepios-Harzkliniken in Goslar.
Haupteingang der Asklepios-Harzkliniken in Goslar. | Foto: Anke Donner

Goslar. Am 15. Mai verließ der 85-jährige Horst R. unbemerkt eine Station der Asklepios-Harzkliniken in Goslar. Am 18. Mai wurde der Senior tot in einem Kellerraum des Krankenhauses aufgefunden. Als offizielle Todesursache gilt Unterkühlung. Die Staatsanwaltschaft Braunschweig ermittelte in diesem Zusammenhang gegen einen Mitarbeiter des Krankenhauses wegen fahrlässiger Tötung. Wie regionalHeute.de erfuhr, wurde das Verfahren nun eingestellt. Auch, wie der mobilitätseingeschränkte Mann in den Raum gelangen konnte, bleibt ungeklärt.


Das Ermittlungsverfahren sei laut Staatsanwaltschaftssprecher Jens Kollat mangels hinreichendem Tatverdacht eingestellt worden, "weil ein Fehlverhalten des ehemaligen Beschuldigten oder anderer Personen nicht festzustellen war." Konkret ging es bei den Ermittlungen um die Frage, ob das Verhalten des Beschuldigten dazu beigetragen habe, dass Horst R. nur noch tot aufgefunden werden konnte.



Zuletzt gesehen wurde der Vermisste am 15. Mai um 5 Uhr früh von der Nachtschwester. Um sieben Uhr stellten die Pflegekräfte sein Verschwinden fest. Was genau bis zu seinem Fund am 18. Mai passierte, ist unklar. Das gesamte Gelände wurde zuvor polizeilich untersucht, Spürhunde verfolgten auch Fährten nach Jürgenohl. Doch ohne Erfolg. Gefunden wurde die Leiche dann von einem Mitarbeiter der Klinik. Bei dem Fundort handelt es sich um einen unterirdischen Technikraum, der aus dem Inneren der Klinikgebäude nicht zugänglich ist.

Ein Rätsel bleibt ungelöst


Wie der Mann in den Raum gelangen konnte, war Gegenstand von Spekulationen. Der Raum selbst ist nur durch einen senkrechten Schacht zugänglich, der mit einem schweren Gitter abgedeckt ist. Diese müsste der mobilitätseingeschränkte 85-Jährige angehoben haben, um dann über eine Leiter nach unten durch eine Tür in die unterirdischen Räume zu gelangen. Dort starb er dann an Unterkühlung. Dass Horst R. diesen Weg in die Räume gewählt hat ist in seiner Verfassung unwahrscheinlich, das gab auch Kliniksprecher Ralf Nehmzow nach einem "Selbstversuch" zu (regionalHeute.de berichtete). Doch auch die Staatsanwaltschaft kann keine definitive Antwort dazu liefern: "Wie der Verstorbene in den Keller gelangen konnte, konnte nicht geklärt werden", so Kollat abschließend.


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