"Es wurde zu wenig Impfstoff bestellt": SPD-Landespolitiker kritisiert Bundesregierung

Der Braunschweiger Landtagsabgeordnete Dr. Christos Pantazis ist verärgert, dass die einsatzbereiten Impfzentren in Niedersachsen derzeit weitgehend zur Untätigkeit verdammt sind. Er sieht die Schuld vor allem auf Bundesebene.

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Dr. Christos Pantazis. Archivbild
Dr. Christos Pantazis. Archivbild | Foto: regionalHeute.de

Braunschweig. Die Impfzentren in Niedersachsen sind voll einsatzbereit, doch was fehlt, ist der Impfstoff. Ein Zustand, der den Braunschweiger SPD-Landtagsbgeordneten und Vize-Präsidenten des DRK Niedersachsen Dr. Christos Pantazis auf die Palme bringt. Die Hauptverantwortung habe seiner Ansicht nach die Bundesregierung, die zu wenig Impfstoff bestellt habe.


"Jeder Tag kostet Menschenleben und unsere mobilen Impfteams stehen sich die Beine in den Bauch", schimpft Pantazis, der selber Arzt ist. Es sei einfach zu wenig Impfstoff geordert worden. Dabei sei bereits im Oktober klar gewesen, wie effizient der Wirkstoff von Pfizer-Biontech sei. Er unterstütze die Entscheidung, eine EU-weite Lösung angestrebt zu haben. Aufgrund der hohen Kosten und der finanziellen Bedenken einiger Länder habe man sich entschieden, nur 300 Millionen Impfdosen zu bestellen, wovon 69 Millionen an Deutschland gehen. Doch nach Ansicht von Dr. Christos Pantazis hätte die Bundesregierung zusätzlich bilateral weitere Dosen des Impfstoffes von Pfizer-Biontech kaufen müssen. So wie es Länder wie Kanada, die USA, Großbritannien oder Israel getan hätten, wo nun deutlich mehr geimpft werde.


"Geduld kostet Menschenleben"


Die Impfstruktur im Land Niedersachsen sei vorbildlich aufgebaut worden. Es sei die Bundesebene, die das nun herrschende heillose Chaos zu verantworten habe. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn wirft Pantazis vor, keine Ideen zu haben außer um Geduld zu bitten. "In diesem Fall kostet Geduld Menschenleben. Dafür habe ich kein Verständnis", so Pantazis. Der SPD-Politiker fürchtet auch, dass die Bereitschaft der Menschen, sich impfen zu lassen, sinke, wenn es nicht vorangehe. Er hoffe nun, dass die Fehler zeitnah ausgebügelt würden. Vom Impfstoff Moderna, dessen Zulassung nun anstehe, seien lediglich 15 Millionen Impfdosen für Deutschland geordert worden. Von AstraZeneca, dem nächsten Kandidaten, seien es 56 Millionen. Dies werde vermutlich nicht für alle impfwilligen Deutschen reichen.


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