Expertenrat hält harten Corona-Winter für möglich

Der schlechteste Fall wäre demnach das Aufkommen einer neuen Virusvariante "mit einer Kombination aus verstärkter Übertragbarkeit und erhöhter Krankheitsschwere".

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Symbolbild. | Foto: Über dts Nachrichtenagentur

Berlin. Der Corona-Expertenrat rechnet im ungünstigsten Szenario mit einem harten Corona-Winter. Das geht aus einer Stellungnahme hervor, die das Gremium am Mittwoch veröffentlichte.



Der schlechteste Fall wäre demnach das Aufkommen einer neuen Virusvariante "mit einer Kombination aus verstärkter Übertragbarkeit und erhöhter Krankheitsschwere". In einem solchen Szenario könnten "auch vollständig Geimpfte ohne Zusatzimpfung bei Vorliegen von Risikofaktoren einen schweren Verlauf entwickeln" und das Gesundheitssystem könnte stark belastet werden. In diesem ungünstigsten Fall könnten allgemeine Schutzmaßnahmen wie Maskenpflicht und Abstandsgebot "erst gegen Frühjahr 2023 zurückgefahren werden", heißt es.

Belastung des Gesundheitssystems auch im günstigsten Fall


Im günstigsten Falle hingegen könnte im Winter eine neue Virusvariante dominieren, die "im Vergleich zur Omikron-Variante weniger krankmachenden Eigenschaften" aufweise. Sollte dieser Fall eintreten, hält der Expertenrat stärker eingreifende Infektionsschutzmaßnahmen nur für Risikopersonen für notwendig. Gleichzeitig könnte es in diesem "günstigsten Szenario" jedoch wieder zu höheren Infektionszahlen durch andere Atemwegserreger wie Influenza kommen, so die Experten. In diesem Falle könne mit einer Belastung des Gesundheitssystems im Bereich der Kinderheilkunde gerechnet werden, sowie mit Arbeitsausfällen in der berufstätigen Bevölkerung.

Zentrale Koordination zwischen Bund und Ländern gefordert


Zur Vorbereitung auf den Winter fordert das Gremium insbesondere eine "solide rechtliche Grundlage für Infektionsschutzmaßnahmen, die eine dem Infektionsgeschehen angepasste schnelle Reaktion ermöglicht", sowie eine "zentrale Koordination der Pandemiemaßnahmen zwischen Bund und Ländern". Bundesweit solle eine "möglichst einheitliche und schnelle Kommunikation aller bestehenden Regelungen und Empfehlungen" gewährleistet werden. Als weitere Maßnahme zur Vorbereitung wird eine "deutliche Verbesserung" des frühzeitigen Zugangs zu Medikamenten genannt.


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