Frauen als Ware? Aktionstag zum Thema Prostitution

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Christine Gehrmann. Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises, Gabriele Pöllet (SoDiStra Gifhorn), Natascha Heumann (Gleichstellungsbeauftragte Meinersen, Ilse Marie Dralle vom Kreisverband der Landfrauen und Liane Jäger, Präventions-Team der Polizei (v. li.). Fotos und Podcast: Alexander Dontscheff
Christine Gehrmann. Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises, Gabriele Pöllet (SoDiStra Gifhorn), Natascha Heumann (Gleichstellungsbeauftragte Meinersen, Ilse Marie Dralle vom Kreisverband der Landfrauen und Liane Jäger, Präventions-Team der Polizei (v. li.). Fotos und Podcast: Alexander Dontscheff

Gifhorn. Zum zweiten Mal veranstaltet ein Bündnis verschiedener Organisationen am 11. September im Gifhorner Schloss einen Aktionstag zum Thema Prostitution. Unter dem Titel "Wenn Frauen zur Ware werden" gibt es ab 19 Uhr einen Vortrag mit anschließender Diskussion sowie eine Fotoausstellung von Bettina Flitner. Bereits um 18 Uhr findet eine Handtaschenbörse statt.


Das Bündnis, bestehend aus SoDiStra (sozialdiakonische Straßenarbeit) Gifhorn, Polizeiinspektion Gifhorn, NETZwerk GEGEN häusliche und sexuelle Gewalt, Kreisverband der LandFrauen und den Gleichstellungsbeauftragten des Landkreises Gifhorn und der Samtgemeinde Meinersen, möchte nicht nur auf die zum Teil prekären Lebensumstände hinweisen, unter denen Prostituierte in Deutschland leben müssen. Es soll eine gesellschaftliche Diskussion über käuflichen Sex angeregt werden. Den Frauen sei langfristig mehr geholfen, wenn bei den Männern ein Umdenken stattfinde und der Bedarf zurück gehe als Verbote oder Sperrzonen, die das Problem nur verlagerten.

Prostituierte in der Schuldenfalle


Gabriele Pöllet von der Organisation SoDiStra berichtete aus ihrem Arbeitsalltag, dass zum Beispiel die Frauen in den sogenannten Love-Mobilen stark unter Druck stehen, da sie an ihre Zuhälter feste Miete entrichten müssen und sich teilweise verschuldeten, da sie diese oft nicht aufbringen können. Doch Pöllet konnte auch Positives vermelden. So hätten sich zuletzt zwei Zuhälter aus dem Landkreis Gifhorn zurückgezogen, die Anzahl der Lovemobile habe sich halbiert und vier Frauen hätten in den letzten zwei Jahren den Ausstieg aus dem Milieu geschafft.

Bei der Veranstaltung am 11. September ist der Verein sisters aus Stuttgart sowie die Autorin Gisela Jaspersen. Letztere berichtet darüber, was Prostitution mit einer Frau machen kann und wie sich Prostituierte fühlen. Umrahmt wird die Veranstaltung von der Ausstellung der Künstlerin Bettina Flitner. Sie zeigt Fotos auf denen Freier und Prostituierte portraitiert werden.

Das erwartet die Besucheram 11. September:

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Gabriele Pöllet. Foto:



Zu Beginn gibt es eine Handtaschenbörse, auf der etwa 150 Handtaschen verkauft werden, die zuvor gespendet wurden. Der Erlös kommt der Arbeit von SoDiStra zugute.

Am selben Tag findet ab 15:30 Uhr ein Seminar für Fachleute und fachlich Interessierte mit dem Titel "Traume und Dissoziation bei Frauen in Prostitution" statt. Anmeldung bis 4. September unter christine.gehrmann@gifhorn.de.

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